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Das richtige Mass an Bildung im Lebenslauf

Veröffentlicht am 22.08.2013
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Der Lebenslauf ist ein wachsendes Gebilde. Jede berufliche Veränderung und jede Weiterbildung trägt zum Wachstum bei. Doch was gehört wirklich in den Lebenslauf? Was ist zu viel, was zu wenig?
Wahrheiten aufzeigen
Ehrlichkeit und korrekte Darstellung der erworbenen Fähigkeiten ist eine Selbstverständlichkeit. Nicht zu wissen, zu können oder zu sein, was im Lebenslauf steht, dient am wenigsten dem Bewerber selbst. Vielfach gehen Bewerber unachtsam mit ihrer Darstellung der Kompetenzen um. Einfach um gut orientiert zu sein und sich selbst richtig einzuschätzen. Zu erkennen ist dies daran, dass Bewerber den Abschluss nicht korrekt angeben. Zum Beispiel „eidg. dipl.“ angeben, obwohl es sich um die tiefere Stufe „eidg. Fachausweis“ handelt. Das lässt den Bewerber ungewollt als Prahler dastehen. Auch der umgekehrte Fall lässt in ungünstigem Licht erscheinen. „Unwissen schützt vor schlechtem Eindruck nicht“ ist hier eine abgeänderte, aber passende Aussage. Es lohnt sich, die Bildungslandschaft Schweiz zu kennen.
 
Vor der nächsten Bewerbung also unbedingt die Aus- und Weiterbildungsstationen überprüfen:
  • Sind alle Titel korrekt angegeben?
  • Wo sind die Abschlüsse in der Bildungslandschaft genau einzuordnen? Informationen dazu finden sich beim Bundesamt für Statistik. Zudem sollten alle Bildungsinstitutionen dazu fundiert Auskunft geben können.
  • Wo liegt der Bezug zwischen erworbenen Fähigkeiten und der gewünschten Stelle?
  • Was fehlt und was ist zuviel für die besagte Bewerbung? 
Erwerben, was fehlt
Arbeitgeber langweilen sich inzwischen über die Aussage: „Ich weiss, ich muss Englisch fliessend können, ich wollte immer schon mal einen Kurs machen und werde das auch tun, falls ich die Stelle bekomme.“ Englisch steht nur als ein Beispiel. Solche Absichtserklärungen hinterlassen einen fahlen Geschmack. Arbeitgeber suchen Mitarbeiter, die an Ihren Kompetenzen aktiv arbeiten und Weiterbildung aus echtem Interesse betreiben. Intrinsische Motivation ist hier gefragt: Diejenige, die von innen kommt. Wer wirklich will, der hat schon längst! Karriere- und Laufbahnberatung hilft hier, den richtigen Weg einzuschlagen, schon lange vor dem Zeitpunkt der Bewerbung.
 
Weglassen, was zu viel ist
Arbeitgeber geben Ihre Anforderungen im Stelleninserat bekannt. Alle Titel, Kurse, Bestätigungen etc., die keinen Bezug zu diesen Ansprüchen aufweisen, lässt der Bewerber besser weg. Weglassen ist etwas vom Schwierigsten. Doch führt es in diesem Bereich zu einem klaren, stringenten Bild gegenüber dem Arbeitgeber bei Bewerbungen. Zur Veranschaulichung ein übertriebenes, aber dennoch reales Beispiel: Der Kräuterkundekurs interessiert bei einer Bewerbung auf die Stelle im Kundendienst nicht. Er kann problemlos weggelassen werden. Bei Doppelkompetenzen wie Informatik und Medzin – auch ein reales Bespiel – kommt es ganz auf die Anforderung und die Firma darauf an, ob man beide Wege darstellen will. Hier empfiehlt sich eine Beratung mit einem Profi aus der Personalberatung.
 
Es geht also darum, über ein geschickt aufgebauten Lebenslauf den Schritt ins Interview zu schaffen. Standardlebensläufe minimieren die Chancen. Optimiert werden kann durch massgeschneiderte Darstellung des eigenen Know-hows. Das ist zwar aufwändig, aber es lohnt sich.
 
Autorin: Nicole Eugster, Vorsitzende der Geschäftsleitung der MKS AG, Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargans