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Der Lebenslauf – Türöffner zum Bewerbungsgespräch

Veröffentlicht am 09.06.2020
Der Lebenslauf als wichtiges Element, um den neuen Job zu bekommen.
Human-Resources-Fachleute urteilen oft innert Sekunden, ob sich der oder die Bewerbende für die ausgeschriebene Stelle eignet oder nicht. Darum ist es absolut wichtig, den Lebenslauf (CV) auf die angestrebte Stelle auszurichten. Weiter soll er nicht Standard sein, sondern aus der Masse herausstechen – das erhöht die Chance, wahrgenommen zu werden.

von Jessica Kappeler, Personalberaterin bei Jobs Grischun GmbH in Chur

Im Internet lassen sich tausende Vorlagen für das erfolgreiche Verfassen eines Lebenslaufs finden. Trotzdem kassieren viele Stellensuchende eine Absage nach der anderen, und der Frust und die Enttäuschungen sind jeweils gross. Man war ja der Meinung, alles richtig gemacht zu haben, und die Gründe für die Absage werden andernorts gesucht: zu alt, zu viele Stellen-wechsel u. a.. Man hat es sich einfacher vorgestellt, eine neue Stelle zu finden. 
Es lohnt sich also, etwas Zeit und Geld in den Lebenslauf zu investieren, denn dieser sichert den zukünftigen Job, wenn nicht sogar den Traumjob.

Fokussieren und positionieren

Als Bewerber ist man in der Regel kein Profi im Bewerbungen schreiben und mit seinem Latein schnell am Ende. Darum gibt es für dieses Segment Experten, die sich tagtäglich mit diesen Themen befassen und genau wissen, worauf es ankommt – willkommen in der digitalen Welt der Onlinebewerbungen und Chatbots.
Die Form des Lebenslaufs hat sich in den letzten 30 Jahren oft verändert, und das tut er auch heute noch. Bloss keine Standardbewerbung darf es sein, und jeder Lebenslauf muss speziell auf die angestrebte Stelle ausgerichtet werden: Fokus, lautet das Zauberwort. Im Stellenbeschrieb wird ein Verkaufsberater gesucht, dann positioniert man sich als Verkaufsberater.

Ansprechendes Foto mitliefern

Aber fangen wir doch vorne an. Der Lebenslauf soll den Leser ansprechen, denn HR-Fachleute entscheiden innert Sekunden, ob man in der Schublade A, B oder C landet. So ist es unerlässlich, bereits beim Foto einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Eine Tatsache, die logisch und nachvollziehbar erscheint. Will heissen: Das Foto muss den Leser ansprechen. Nichts ist sympathischer als ein Lächeln. Der Fotograf weiss, wie man den Bewerber optimal in Szene setzt. 
Und dennoch machen 95 Prozent der Bewerber den Fehler, irgendein Foto einzusenden. Das HR wird jeden Tag mit lustigen, abenteuerlichen, grusligen und manchmal auch fragwürdigen Fotos im Lebenslauf überrascht. 

Konkrete Erfolge kommunizieren

Die Personalien sollen kurz und knapp gehalten werden. Das heisst: Adresse und Mail angeben, und zu welchen Zeiten man telefonisch gut erreichbar ist.
Weiter gehts zu den Erfolgen, dem Werdegang. Die Erfolge, die für die anvisierte Stelle wichtig sind, sollen ausformuliert werden. Ebenso soll der Mehrwert, den man der zukünftigen Firma bieten kann, hervorgehoben werden. Zum Beispiel die Kundenbetreuung am Telefon. 
Dazu ein konkretes und erwähnenswertes Beispiel, wie es im Dossier stehen könnte: «Täglich hat der Bewerber bis zu 30 Neukunden mit seiner sympathischen Stimme für ein Produkt gewonnen: erreichtes Umsatzvolumen pro Tag, 1000 Franken.» Solche Botschaften versteht jeder Personaler, und er weiss nun, was zu tun ist.

Floskeln weglassen

Weiter dürfen relevante Fremdsprachen-, EDV-Kenntnisse und Ähnliches aufgeführt werden – sofern diese von Relevanz sind. MS Office hingegen kann weggelassen werden, heute ist dies Allgemeinbildung und wird erwartet. Ebenso dürfen aussagekräftige Referenzen angegeben werden. Nichts ist jedoch in einem Lebenslauf so überflüssig wie der Hinweis: «Referenz, kann bei Bedarf gerne angegeben werden». 

Ehrlich kommunizieren

Von Vorteil ist es, sich an eine Struktur und Chronologie zu halten und hervorzuheben, was einem bezüglich der angestrebten Stelle wichtig ist. Noch einmal, fokussieren und positionieren. 
Zum Abschluss darf dem Lebenslauf noch eine persönliche Note, der persönliche Touch eingehaucht werden. Wobei weniger oft mehr ist. 
Wenn der Lebenslauf der angestrebten Stelle angepasst ist und der Bewerber/die Bewerberin ehrlich bleibt und ein positives Mindset kommuniziert, dann steht dem Traumjob nichts mehr im Wege.

Bild: Pixabay