von Claudio Cottiati, Bereichsleiter Einsatzprogramme beim Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit Graubünden (Kiga)
Die Bewerbung per E-Mail oder Internet löst unaufhaltsam die klassische Bewerbungsform ab, die per Post zugestellt wird. Jeder Online-Bewerber zeigt damit, dass er sich mit den neuen Medien auskennt und die Vorteile dieser Kommunikationsart für sich zu nutzen weiss. Ausserdem spart er Kosten und den Weg zur nächsten Poststelle, und dem Unternehmen bleibt eine Papierflut erspart. Ebenso sind die Kosten für das Retournieren von Unterlagen nicht zu unterschätzen.
Obwohl Bewerbungen per E-Mail heute Standard sind, ziehen einige Unternehmen nach wie vor den klassischen Postweg vor. Vor allem bei grösseren oder innovativen Unternehmen werden Internet-Bewerbungen jedoch mindestens gleichwertig gesehen – oder sogar bevorzugt. Stellt ein Unternehmen standardisierte Fragebögen oder Formulare ins Netz, sollten diese benutzt werden. Wie elektronische Bewerbungen in einer Abteilung bearbeitet werden, unterliegt aber noch keiner festen Norm. Deshalb werden die Schreiben immer an einen bestimmten Ansprechpartner gerichtet.
Bewerber dürfen ihre E-Mail-Bewerbung aber nicht zu leger nehmen. Fehler können sich schnell einschleichen und kosten wertvolle Punkte. Ein Unternehmen macht sich anhand dieses Schreibens einen ersten Eindruck eines allfälligen Arbeitnehmers. Darum haben Umgangssprache und User-Jargon in einer E-Mail-Bewerbung ebenfalls nichts zu suchen.
Wichtig ist es, dass in der Betreff-Zeile die genaue Position angegeben wird, für die Interesse besteht. Wichtig auch, sich kurz zu fassen, die Bewerbung übersichtlich zu gliedern und die Unterlagen keinesfalls vom Firmen-Account des aktuellen Arbeitgebers zu versenden. Unerlässlich ebenso, im Schreiben den kompletten Namen und alle Kontaktdaten anzugeben. Der zuständige Personalverantwortliche möchte ja wissen, mit wem er es zu tun hat und wo er den Kandidaten finden kann.
Wird ausdrücklich eine vollständige Bewerbung per E-Mail verlangt, muss darauf geachtet werden, dass die Attachments inklusive Bild und Zeugnisse nicht allzu gross sind. Die Personalchefs haben keine Zeit für langwieriges Herunterladen. Oft werden die Unterlagen für alle im Auswahlprozess involvierten Personen zum Lesen ausgedruckt. Darum sind Schriftfarben zu verwenden, die auch in Schwarz-Weiss zu erkennen sind. Texte sollten in gängigen Formaten versendet werden.
Manche Unternehmen verlinken auf ihrer Website zu einem Bewerbungsformular, das online ausgefüllt und direkt versendet werden kann. Diese Formulare werden oft elektronisch ausgewertet. Stimmen die Kriterien nicht mit den geforderten Kenntnissen und persönlichen Voraussetzungen überein, werden diese Bewerbungen gar nicht erst weiterbearbeitet. Originelle Antworten und Kreativität schaden hier mehr als sie nutzen. Vielfach sind solche Formulare aber auch sehr hilfreich. Alle Daten, die für das Unternehmen wichtig sind, werden abgefragt – dabei geht nichts Wichtiges vergessen.
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Claudio Cottiati
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