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Sprachen – ein wichtiger Trumpf im Arbeitsmarkt

Veröffentlicht am 06.03.2020
Sprachaufenthalte
Für viele KMU und die meisten internationalen Unternehmen ist Englisch unerlässlich. Human-Ressource-Profis sehen in einem Auslandaufenthalt nicht nur die sprachliche Seite, sondern auch die Erweiterung des persönlichen Erfahrungshorizonts. Innovative Projekte ermöglichen finanziell unterstützte Praktika. 

von Lore Schmid, Inhaberin von Lingua Service Chur

Nicht unwesentlich für den Beruf ist das erworbene Level der Fremdsprache, denn in einer beruflichen Beziehung muss man gut verständlich kommunizieren können und verstehen, worüber das Gegenüber spricht. Nicht nur in groben Zügen, sondern bis hin zu kleinsten Nuancen, mit denen in der Muttersprache viel zusätzliche Information vermittelt wird. 

Sprachsicherheit gewinnen

Die Beherrschung der Fremdsprache auf hohem Level kann nur im Land erworben werden, wo die Sprache auch gesprochen wird. Der natürliche Gebrauch und die Sicherheit in der Anwendung entwickeln sich am effektivsten durch die Integration ins Arbeitsleben. Diese Erfahrung dokumentiert zusätzlich hohe Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Denn das Meistern ungewohnter und unvorhersehbarer Situationen sowie das Verlassen des sicheren Umfelds zu Hause ist tatsächlich eine Herausforderung, der man sich in einer Sprachschule oder bei einem Ferienaufenthalt weniger oft stellen muss.

Zwischenjahr vor dem Studium

Ein guter Zeitpunkt, um Lebenserfahrung in anderen Berufs- und Kulturbereichen zu sammeln, ist ein Zwischenjahr vor dem Studium. Eine Sprache lernen, die man noch nicht kennt, oder eine andere perfektionieren, Studienbereiche erkunden und zukunftsweisende Entscheidungen treffen – vieles hat Platz, wenn man ein ganzes Jahr zur Verfügung hat. 

Auslandaufenthalt nach der Lehre

Hier zeigt sich, wer Weitblick hat, denn es ist unerheblich, ob man ein halbes Jahr später in den Beruf eingestiegen ist. Aber sehr viel wichtiger ist es, ob man das zusätzliche sprachliche und persönliche Entwicklungspotenzial, das ein Auslandaufenthalt bereithält, ins Berufsleben mitnimmt. Macht man dazu noch eine Kombination aus Sprachkurs und Praktikum, so kann gleichzeitig die oft verlangte Berufserfahrung dokumentiert werden. Finanzielles Plus: Das vom Bund unterstützte Europapraktikum ist genau auf diese Zielgruppe ausgerichtet.

Auslandaufenthalt während der Lehre

Zwei ausgesprochen innovative Projekte stehen für KV-Lernende in Form eines Zwischenjahrs nach dem 2. Lehrjahr zur Verfügung: das «KV plus», initiiert und durchgeführt vom KV Luzern, sowie das «KV4.0», das von renommierten Ostschweizer Unternehmen, Banken und der Berufsschule Wil-Uzwil ins Leben gerufen wurde. Das 3. Lehrjahr wird nach diesem Zwischenjahr absolviert. Insgesamt dauert diese neue Lehre dann vier Jahre. Die Teilnahme steht allen Lernenden aus der Deutschschweiz offen. Beide Optionen werden vom Bund grosszügig finanziell unterstützt, sodass eine Teilnahme auch bei bescheidenem Budget möglich ist.

Lebenserfahrung sammeln

Natürlich kann man in jeder Altersphase Sprachen lernen – dies wird sogar als langfristiges Hirntraining empfohlen. 
Ermutigt werden sollen jedoch die jüngeren Leute, die genannten Möglichkeiten in einer frühen Phase des Berufslebens wahrzunehmen – um davon als «Experience for a lifetime» profitieren zu können.

Bild: Pixabay