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Nachhaltigkeit zählt - Warum sinnlose Jobs sinnlos sind

Veröffentlicht am 31.03.2025
Nachhaltigkeit zählt - Warum sinnlose Jobs sinnlos sind
Sinnhaftigkeit beschreibt die Eigenschaft, dass etwas von grosser Bedeutung ist. Einen Sinn in der eigenen Tätigkeit zu sehen hatte noch nie einen so hohen Stellenwert bei den Arbeitnehmenden. Je nach Branche und Tätigkeit ergibt sich mehr oder weniger «Sinn» in einer Tätigkeit. Bei weniger sind die Arbeitgebenden umso mehr gefordert der Tätigkeit einen entsprechenden Sinn zu geben. 
von Lucas Fuchs, Inhaber der c-fox GmbH in Winterthur und 
Viktoria Laim,  Inhaberin der Laim Treuhand in Flums


Die heutige Ausgabe beleuchtet aus dem Blickwinkel der Arbeitnehmenden, warum gerade der jungen Generation dieses Thema so am Herzen liegt. Im zweiten Teil (erscheint voraussichtlich am 6. September 2025) wird auf die Arbeitgeberseite eingegangen. Dies bildet das Pendant zu den heutigen Themen.

Die neuen Bedürfnisse der Mitarbeitenden
«Profitieren Sie von Home-Office und flexibler Arbeitszeitgestaltung, Weiterbildungsmöglichkeiten und einem modernen Arbeitsplatz». So wie sich Beschreibungen in den Stellenanzeigen teilweise verändert haben, so haben sich auch die Bedürfnisse der Menschen verändert. Ein existenzsichernder Lohn ist heute im Vergleich zur Vergangenheit eine Selbstverständlichkeit. Im Gegenzug verlangen sie eine sinnstiftende Tätigkeit und soziale Verantwortung durch das Unternehmen.

Bis zum 20. Jahrhundert übernahmen die «Patrons» die Funktion der Sozialwerke und boten so auch eine Identifikation mit der Firma. Heute sind viele KMU in fremden Händen, dafür wurden unsere Sozialwerke ausgebaut und laufend an die Bedürfnisse angepasst.

Wenn der Firmeninhaber eine juristische Person ist, fehlt der Bezug zu ihr. Daher achten die Mitarbeitenden vermehrt auf eine nachhaltige Firmenpolitik, Transparenz und Image der Firma und der Branche im Allgemeinen. Sie wünschen sich Sinnhaftigkeit in ihrem Tun, fordern eine Work-Life-Balance statt monetärer Statussymbole. Sich selbst im Job erkennen, Freude haben und sich verwirklichen zu können, das zählt für sie. Viele Menschen sind besorgt über den Zustand des Planeten. Sie fordern von Arbeitgebern mehr Verantwortung für Nachhaltigkeit zu übernehmen. Denn sie brauchen die Luft zum Atmen, haben Kinder und diese benötigen auch in 100 Jahren gesunde Böden und nicht kontaminiertes Trinkwasser. Deshalb sind viele Leute heutzutage nicht mehr bereit ihre Arbeits- und Lebenszeit Organisationen zu widmen, welche sich nicht um unseren Planeten und dessen Bewohner und Bewohnerinnen kümmern. Sie wollen sowohl als Konsumierende, wie auch als Mitarbeitende, die Möglichkeit haben, sich frei für Firmen entscheiden zu können, welche diese Thematik aktiv angehen.

Dies beinhaltet nicht nur die ökologischen Themen wie ein Mobilitätskonzept oder Recycling, sondern auch die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte. Der Obstkorb ist eine nette Geste, gratis Getränke je nach Arbeitssituation bereits gesetzlich vorgeschrieben und 5-Wochen-Urlaub muss man bieten, wenn man motivierte Fachkräfte finden möchte. Die «neuen» Bedürfnisse der Arbeitnehmenden sind viel tiefgreifender, werden oft unterschätzt und sind doch so naheliegend: Jeder möchte die gleichen Chancen haben, unabhängig vom Geschlecht, Alter, sozialer Herkunft oder einer Beeinträchtigung. Eigene Ideen einbringen können und sehen, dass diese geschätzt und umgesetzt werden, motiviert die meisten Menschen mehr als das Einkommen.

Motivation für ein Unternehmen zu arbeiten
Arbeitnehmende erwarten mehr als nur ein Gehalt. Sie suchen Sinn in der Arbeit und echte Mitbestimmung. Zudem möchten sie einen «Impact» haben und das Unternehmen mitgestalten können. Sie fordern wirksame Massnahmen in der Arbeitssicherheit und im Umweltschutz, soziale Sicherheit und eine Individualisierung der Arbeit, denn so können sie sich auf die Arbeit fokussieren und sind langfristig motiviert und engagiert.

Ausblick
Mitarbeitende sind anspruchsvoller geworden. Dies stellt auch Arbeitgebende vor Herausforderungen. Insbesondere wenn der Produktionsfaktor «Mensch» zur Mangelware wird. Einer Produktionsmaschine ist es egal, welche Politik ein Unternehmen verfolgt. Ihr ist auch das Betriebsklima egal. Einem Menschen hingegen nicht, denn er lebt. Um als Unternehmen Mitarbeitende für sich gewinnen zu können, ist die Kenntnis derer Bedürfnisse essenziel.

Bild: Eigene Illustration, dargestellt von Viktoria Laim