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Employer Branding – so gewinnt man heute Talente

Veröffentlicht am 09.07.2020
Für neue und aktuelle Mitarbeitende attraktiv sein – dank Employer Branding.
Das Thema Employer Branding, oder sperrig auf Deutsch Arbeitgebermarkenbildung, ist seit einigen Jahren präsent – nicht erst seit dem zunehmenden Fachkräftemangel. Die Idee dahinter: Unternehmen positionieren sich als attraktive Arbeitgeber und werden dabei idealerweise zu einer Arbeitgebermarke. Employer Branding ist aber nicht nur für Grossunternehmen von Bedeutung, auch KMU sollten sich diesbezüglich Gedanken machen.

von Nadine Müller-Krontiris, Master Personalentwicklung CAS Human Capital Management, Human Resource Marketing beim Kantonsspital GR

Der Begriff Employer Branding taucht erstmals 1996 in einem US-amerikanischen Fachartikel auf. Seitdem hat er als Fachterminus in der Geschäftswelt Einzug gehalten. Employer Branding beschreibt das Konzept eines Unternehmens, sich selbst als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. 
Längst ist es bekannt, dass sich der Stellenmarkt in der Schweiz verändert hat. Nicht nur die Stellensuchenden bewerben für sich mittels Bewerbungsverfahren, sondern auch Unternehmen müssen ihre Vorzüge als Arbeitgeber präsentieren. Das Ziel eines Employer-Branding-Prozesses ist klar definiert: Jedem potenziellen Mitarbeiter beziehungsweise jeder Mitarbeiterin sollen ein oder zwei Attribute einfallen, warum das Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber ist. 
Diese Attribute können vielfältig sein: Sei es die Sinnhaftigkeit der Arbeit wie beispielsweise in wohltätigen Stiftungen, sei es die internationale Zusammensetzung der Belegschaft oder ein besonders krisensicherer Arbeitsplatz. 

Werte vorleben, authentisch sein

Beim Employer Branding sind jedoch nicht Floskeln und austauschbare Phrasen gefragt, sondern Authentizität. Jeder Arbeitgeber sollte darum seine derzeitigen Mitarbeitenden befragen, warum sie dem Unternehmen die Treue halten. Aus den Antworten können dann authentische Stärken herausgearbeitet werden. Reine Rhetorik, die sich im Arbeitsalltag nicht bewahrheitet, ist im Employer Branding verpönt. Denn neue Mitarbeitende haben heute kein Problem damit, noch in der Probezeit zu kündigen, wenn sich die Arbeitgebermarke als leeres Versprechen herausstellt. 

Automatisch mehr Bewerbungen? 

Das Ziel beim Aufbau der Arbeitgebermarke ist es, nicht pauschal mehr Bewerbungen pro ausgeschriebener Stelle zu erhalten, sondern Bewerberinnen und Bewerber anzuziehen, die sich mit dem Arbeitgeber identifizieren können. Dieser Cultural Fit sorgt dafür, dass neue Mitarbeitende langfristig im Unternehmen bleiben. Beim Employer Branding geht es jedoch nicht alleine um die Anwerbung neuer Talente, sondern auch um die Mitarbeiterbindung der bestehenden Belegschaft. Weitere schöne Nebeneffekte sind: Employer Branding trägt zu einer besseren Unternehmenskultur sowohl in grossen Unternehmen wie auch in KMU bei, es stärkt die Identifikation der Teams mit den Zielen des Arbeitgebers und sorgt für eine positive Arbeitsatmosphäre. 

Employer Branding: Kraft der Bilder

«Auch Videos und Filme sind ein sehr wichtiger Bestandteil eines Employer-Branding-Konzepts», sagt Pascal Faeh, Co-Inhaber einer Film-Agentur in Flims. In der Verbreitung und Vermarktung von Botschaften schaffe es kein anderes Medium besser, authentische Emotionen einzufangen und an die gewünschte Zielgruppe weiterzugeben. «Doch solche Produktionen dürfen nicht dem Zufall überlassen werden», so Faeh weiter. Vielmehr müssten sie ein Produkt zielgerichteter Arbeit in Idee, Konzept und Strategie, in der Film-Produktion sowie in der Vermarktung sein. 

Bild: zVg.