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Zukunftssichere Berufskompetenzen

Veröffentlicht am 23.11.2022
Die Niederlande führen den internationalen Vergleich zu digitalen Kompetenzen an.
Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung bieten wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen in der Schweiz. Aber es werden dadurch auch bestehende Berufsbilder verändert und neue Anforderungen an die Kompetenzen von Mitarbeitenden geschaffen. Als besonders zukunftssicher und gesucht werden IT- und Sozialkompetenzen sowie die Fähigkeit, interdisziplinär zu arbeiten eingeschätzt.

von Dominic Käslin, Studienleiter an der Fachhochschule Graubünden

Roboter, Sensoren im Internet of Things und 3D-Drucker bieten das Potenzial, Geschäftsmodelle und Supply Chains von Unternehmen grundlegend zu verändern. Kombiniert mit leistungsfähigeren und autonomeren Instrumenten zur Analyse und Nutzung von Daten entsteht dadurch die vierte industrielle Revolution. Neben den positiven Möglichkeiten, die dadurch geschaffen werden, verändert sich die Berufslandschaft grundlegend. Eine von Forrester Research im Januar 2022 veröffentliche Studie zeigt, dass bis zum Jahr 2040 12 Millionen Arbeitsplätze durch die zunehmende Automatisierung wegfallen könnten. Neue Arbeitsplätze werden entstehen, die auch neue Anforderungen an die Kompetenzen von Menschen stellen. 

Unterschiede zwischen Berufsgruppen

Forscher an der ETH Lausanne und der Universität Lausanne haben Mitte 2022 eine viel beachtete Studie veröffentlicht, in der sie 967 Berufe nach einem «Automation Risk Index» bewertet haben und auf das Risiko hin untersucht haben, durch Automatisierung ersetzt zu werden. Bei der Analyse hat sich gezeigt, dass beträchtliche Unterschiede zwischen Berufen bestehen, die volle Übersicht ist auf https://lis2.epfl.ch/resiliencetorobots abrufbar. Zusätzlich werden auf der Webseite bei Berufen auch jeweils Alternativen mit geringerem Automatisierungsrisiko vorgeschlagen. Als besonders risikobehaftet werden Tätigkeiten in den Jobgruppen der Lebensmittelzubereitung, dem Gebäudeunterhalt, der Baubranche sowie der Landwirtschaft und Produktion gewertet. Die Jobgruppen mit den geringsten Automatisierungsrisiken sind hingegen in der Bildung, den Gesellschafts- und Sozialdiensten sowie dem Management und dem Recht zu finden. Hier ist zu beachten, dass innerhalb dieser Kategorien auch grössere Unterschiede zu beobachten sind, abhängig von den konkreten Berufen, die analysiert wurden.

Kompetenzen für die Industrie 4.0

Durch die Veränderungen, welche die Automatisierung auslösen wird, ist zu erwarten, dass insbesondere Kompetenzen stärker auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden, die nur durch Menschen eingebracht werden können. Diverse Untersuchungen in der Schweiz und international bestätigen, dass insbesondere digitale und soziale Kompetenzen, Führungskompetenzen sowie die Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit, über Funktionen und Fachbereiche hinweg, zunehmend benötigt werden. 
Der in der Abbildung dargestellte internationale Vergleich zeigt am Beispiel der digitalen Kompetenzen, dass die Schweiz zurzeit noch gut positioniert ist. Aber auch in den Altersgruppen, die 2040 noch berufstätig sein werden, liegt der Anteil von Personen mit geringen oder grundlegenden digitalen Kompetenzen nur gerade zwischen 40% bis knapp 50%. Um die Wettbewerbsfähigkeit, als Land wie auch als Einzelperson zu steigern, sind gezielte Massnahmen in Form von Aus- und Weiterbildungen notwendig.
 

Digitalisierung und Interdisziplinarität studieren
Das Teilzeitstudium Digital Supply Chain Management an der Fachhochschule Graubünden ist eine praxisnahe Ausbildung, in der Studierende die Kompetenzen erwerben, die von Unternehmen zunehmend gesucht werden:

  • komplexe Prozesse über Abteilungen und Unternehmen hinweg gestalten

  • IT-Systeme, Daten und Technologien nutzen
  • Menschen, Projekte und Verhandlungen führen

Absolventinnen und Absolventen erwartet eine abwechslungsreiche berufliche Zukunft in einem stark wachsenden Feld.  
www.fhgr.ch/dsc

Bild: zVg