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Connecten – onboarden – take-off – der erste Tag am neuen Arbeitsplatz

Veröffentlicht am 26.02.2021
: Die neue Mitarbeiterin will gut eingeführt werden. In Zeiten von Homeoffice keine leichte Aufgabe für die Verantwortlichen in einem Unternehmen.
Onboarding ist in vielen Unternehmen ein vernachlässigtes Thema. Dabei sind die Auswirkungen, die ein schlechtes oder gar fehlendes Onboarding für die Bindung zum Mitarbeitenden hat, verheerend. Eine neue Relevanz bekommt das Thema für Mitarbeitende, die ihren ersten Arbeitstag im Homeoffice erleben.

Von Monika Meiler, Dozentin, Coach/Supervisorin HFP & BSO sowie eidg. dipl. Betriebsausbilderin

Der erste Tag im Unternehmen ist einer, den man nicht vergisst. Standen Blumen auf dem Schreibtisch und man wurde freundlich begrüsst? Oder war der eigene Arbeitsplatz nicht mal eingerichtet und alle Anwesenden wirkten etwas überrascht über den neuen Arbeitskollegen? Der erste Arbeitstag hat enorme Wichtigkeit fürs künftige Arbeitsverhältnis zwischen Mitarbeitern und Arbeitgebern. Die Weichen für eine gute oder nicht so gute Zusammenarbeit werden gestellt und es gibt sogar Studien, die belegen, dass Mitarbeitende, die kein Onboarding erhielten, Unternehmen schneller verlassen. 

Unterschätztes Themengebiet

Das Onboarding eines Unternehmens ist Teil der eigenen Visitenkarte. Wie die erste Zeit im Unternehmen läuft, ist nicht allein Sache und Verantwortung der neuen Mitarbeitenden. Es sagt sehr viel über die Unternehmenskultur aus, wie mit dieser Thematik umgegangen wird.
Zu wenige Unternehmen ergreifen die Chance und nutzen die erste Zeit für ein Onboarding. Die neuen Mitarbeitenden bleiben auf sich allein gestellt und es wird dem Zufall überlassen, ob sie ins Team finden oder nicht. Eine Situation, die – wie vieles zurzeit – noch verheerendere Auswirkungen hat. Denn, während die Herausforderungen der Zeit mehr und mehr an den Nerven der Menschen nagen, verbringen neue Mitarbeitende ihren ersten Arbeitstag zu Hause. Isoliert, allein, ohne Anschluss und ohne einen Kollegen, der neben ihnen sitzt. 

Wie gelingt virtuelles Onboarding?

Wie finden neue Mitarbeitende im Homeoffice ihren Platz im Team? Keine einfach zu beantwortende Frage. Wichtig ist, es nicht dem Zufall zu überlassen, sondern strukturiert und kreativ vorzugehen. Viele Unternehmen übertragen einfach ihr bestehendes Onboarding-Programm in den virtuellen Raum – in diesem Fall könnte man hinterfragen, ob das tatsächlich ausreichend ist. Beispielsweise fallen gemeinsame Mittagessen oder Teammeetings mit Kaffee und Croissant aus. Gibt es dafür originelle Lösungen? Beispielsweise könnten neue Mitarbeitende zum virtuellen Pizza-Lunch eingeladen werden, indem ein Lieferdienst beauftragt wird. 

Onboarding beginnt vor Arbeitsbeginn

Ein klares Konzept für das Onboarding von neuen Mitarbeitenden ist ratsam. Die ersten Massnahmen sollten bereits vor dem ersten Tag im Unternehmen beginnen. Das bedeutet, dass wichtige Unterlagen zugesendet werden, beispielsweise wie Prozesse ablaufen, wer im Team für was zuständig ist, wie die eigene E-Mail-Adresse lautet, wie man sie selbst einstellt usw. Bedacht werden muss dabei, dass neue Mitarbeitende, egal ob im Homeoffice oder vor Ort, nervös sind und unter enormem Erfolgsdruck stehen. Viele wollen so schnell wie möglich zeigen, was sie können. Im Homeoffice passiert es vielen Mitarbeitern, dass sie viel mehr arbeiten, als sie eigentlich müssten, nur um zu beweisen, dass sie arbeiten. Das muss im Blick behalten werden. Um gut zusammen zu starten, sind Gespräche unverzichtbar. Es muss über gegenseitige Erwartungen gesprochen werden. Ebenso sollte thematisiert werden, was den neuen Mitarbeitenden wichtig ist und was sie in der Kommunikation brauchen, um gut arbeiten zu können. Ein Beispiel dafür ist Anerkennung: Manche Menschen brauchen mehr Anerkennung als andere. Wichtig ist also, überhaupt zu ermöglichen, dass man sich kennenlernt und trotz Homeoffice ein gemeinsames Team wird. 

Bild: 123rf