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Attraktiver Arbeitgeber – dank Betrieblichem Gesundheitsmanagement

Veröffentlicht am 20.02.2019
Betriebliches Gesundheitsmanagement BGM
Gemäss neuem Job-Stress-Index 2018 der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz hat rund jede vierte erwerbstätige Person der Schweiz Stress. Der Anteil emotional erschöpfter Personen tendiert gegen 30 Prozent. Hier kann Betriebliches Gesundheitsmanagement positiv entgegenwirken.

von Manuela Widera
Betriebsökonomin FH, selbstständige Organisationsberaterin und Coach BSO sowie akkreditierte Beraterin von Gesundheitsförderung Schweiz. www.soluziuns-solutions.ch

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist eine Führungs-, respektive eine Unternehmensaufgabe mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit sowie des Wohlbefindens der Mitarbeitenden. BGM besteht aus drei Säulen (Definition BGM gemäss Gesundheitsförderung Schweiz, in Anlehnung an Ulich und Wülser 2004.)

Basis dafür bildet die Organisation, die Führung und das Gesundheitsverhalten des Einzelnen. Der Fokus liegt dabei auf einer systematischen Herangehensweise und Nachhaltigkeit. BGM strebt die Entwicklung integrierter betrieblicher Strukturen und Prozesse an. Dabei ist die Förderung der Mitarbeitendengesundheit mit den Betriebszielen vereinbar und wird in der Unternehmensstrategie integriert. Es ist viel mehr als ein Beitrag ans Fitnessabo oder das Bereitstellen eines Früchtekorbes.

Psychische Belastungen nehmen zu

Dank umfangreichen Massnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (1. Säule) sind viele Berufskrankheiten verschwunden und die Betriebsunfälle nehmen ab. Die Arbeitswelt verändert sich jedoch stetig und neue Rahmenbedingungen setzen den Arbeitnehmenden zu. Die Folgen sind immer mehr Abwesenheiten, bedingt durch psychische Krankheiten. Stress und Erschöpfung entstehen nicht nur im Beruf, sondern müssen gesamtheitlich betrachtet werden. Auch sind alle Alterskategorien betroffen. Hier greifen Massnahmen im Bereich der 2. Säule, der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).

BGF auf zwei Ebenen

Diese besteht aus zeitlich beschränkten Interventionen auf zwei Ebenen. Einerseits gilt es herauszufinden, was der Einzelne tun kann, um gesund und leistungsfähig zu bleiben oder es (wieder) zu werden. Gefragt ist dabei auch die Eigenverantwortung des Mitarbeitenden. Und es sollten alle Lebensbereiche berücksichtigt werden.
Andererseits stellt sich die Frage, wie ein Unternehmen Rahmen- und Arbeitsbedingungen schaffen kann, damit die Führungskräfte und Mitarbeitenden gesund und motiviert bleiben oder es wieder werden. Bei den Arbeitsbedingungen ist es zentral, die Arbeitsorganisation und gegebenenfalls die Aufgaben zu überprüfen und eventuell anzupassen. Ebenso sind die Ergonomie und die Arbeitsplatzgestaltung im Auge zu behalten sowie die Infrastruktur mit gesundheitsförderlichen Angeboten zu ergänzen. Besonders wichtig dabei sind die Führungskräfte und wie sie mit ihrer
eigenen Gesundheit umgehen. Weiter gilt es, die Belastungen, die Ressourcen und das allgemeine Befinden der Mitarbeitenden sorgfältig zu beobachten und rechtzeitig zu reagieren. Schliesslich sind eine gute Zusammenarbeit und ein wertschätzendes Miteinander von grosser Bedeutung – das hilft zudem, die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.

Prävention statt Reaktion

In Säule 1 und 2 geht es um Prävention, bei der 3. Säule, dem Abwesenheits- und Case Management, um Reaktion. Das Ziel ist, kranke Führungskräfte und Mitarbeitende wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Einfacher und meistens kostengünstiger ist es, Massnahmen in der Prävention anzugehen, damit der Bereich der 3. Säule gar nicht erst zum Einsatz kommt.
Gesunde Führungskräfte und Mitarbeitende sind nicht nur zufriedener, sondern auch produktiver, zudem identifizieren sie sich stärker mit dem Unternehmen.

Titelbild: pixabay