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Gesucht: Erfahrene Berufsleute mit juristischem Fachwissen

Veröffentlicht am 06.12.2018
Gesucht: Erfahrene Berufsleute mit juristischem Fachwissen
Der Bedarf nach internem juristischem Fachwissen in Unternehmen und in der Verwaltung nimmt zu. Auch in der Unternehmensberatung erwarten immer mehr Kunden juristische Kompetenz von Treuhändern oder Finanzberatern. Die wenigsten Institutionen verfügen über eigene Rechtsdienste, und so eignen sich Berufsleute ihr juristisches Know-how on the Job an. Das wird in Zukunft nicht mehr ausreichen.  von Martin Bundi 
Berufliche Handlungen bergen vermehrt eine rechtliche Komponente. Was früher noch zwischen Tür und Angel mündlich geregelt wurde, wird heute eingehend geprüft und schriftlich vereinbart. Die Parteien wollen ihre Risiken ausreichend absichern. Hinzu kommt, dass heute eine viel grössere Informationstransparenz herrscht als früher.
Betroffene finden im Netz viele Informationen und Tipps zu persönlichen Rechtsfragen. Dies führt dazu, dass Un-ternehmen und Verwaltungen ihre Absichten vermehrt juristisch prüfen und absichern, bevor sie diese kommunizieren. Was betriebsintern oft fehlt, sind erfahrene Berufsleute mit einem fundierten rechtlichen Wissen.
 
Berufsprofile mit Fachwissen ergänzen
Wäre in einer Gemeindeverwaltung, in einem Treuhandunternehmen oder in einem grösseren KMU ein berufserfahrener Mitarbeiter befähigt, einfache Rechtsgeschäfte zu bearbeiten, würde das zu einer spürbaren Entlastung führen. Man muss sich nicht erst dann an einen Juristen wenden, wenn es brenzlig wird, sondern kann frühzeitig eine professionelle Schnittstelle zu Juristen und Anwälten sicherstellen. Es gilt inskünftig, rechtliche Fragestellungen ganzheitlich zu betrachten und komplexe Fälle frühzeitig zu bearbeiten.
Diese Ausgangslage führt zu einem erweiterten Berufsprofil z. B. bei Gemeindeschreibern, Treuhändern, Mitarbeitenden der Polizei, von Untersuchungsrichterämtern und Staatsanwaltschaften usw. Konkret werden Berufsleute ihre Kompetenzen mit einem fundierten juristischen Hintergrundwissen ergänzen. Sie werden interne und externe Kundinnen und Kunden in juristischen Fragen beraten, sie erstellen und prüfen Verträge, bearbeiten Betreibungen, Strafrechtsfälle, erarbeiten die Grundlagen für öffentliche Beurkundungen usw.
 
Weiterbildung an Höherer Fachschule
Das fehlende juristische Know-how kann durch qualifizierte Weiterbildungen angeeignet werden. Nebst dem klassischen universitären Studium zum Juristen werden auf Hochschulstufe Bachelor- und Masterabschlüsse in Recht angeboten. Auch die Höhere Berufsbildung ermöglicht mit der Höheren Fachschule für Recht eine fundierte und praxisorientierte Weiterbildung im Bereich Recht. Sie richtet sich an Mitarbeitende, die in führenden oder operativen Funktionen in einem Unternehmen oder in der Verwaltung arbeiten. Wichtig ist die Bereitschaft, ein praxisorientiertes Verständnis im Zivilrecht, Strafrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht, im Staats- und Verwaltungsrecht sowie im Prozessrecht zu erwerben.
 
Martin Bundi ist Verwaltungsratspräsident der Höheren Wirtschaftsschule Graubünden und Partner der BMU Treuhand AG, Chur.
 
Bildlegende: Viele Geschäftsaktivitäten haben einen rechtlichen Hintergrund. Darum verlangen immer mehr Kundinnen und Kunden nach juristischer Beratung.                                                Bild Bertholdbrodersen_Pixabay