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Wenn das Drehen im Hamsterrad die Freude nimmt, ist es Zeit für eine Pause

Veröffentlicht am 10.07.2017
Wenn das Drehen im Hamsterrad die Freude nimmt, ist es Zeit für eine Pause
Das Hamsterrad ist eine interessante Erfindung: Bewegung auf begrenztem Raum, ohne vorwärts zu kommen. Dies mag für den Hamster in Ordnung sein, ist es aber auch für den Menschen sinnvoll? Obwohl das Bild fiktiv ist, gibt es viele Menschen, welche das Gefühl haben, sich im Hamsterrad zu befinden, ständig zu rennen und trotzdem nicht vorwärts zu kommen. 
von Mattias Grond

Häufig betroffen sind Menschen, welche pflichtbewusst ihre Arbeit tun, von aussen aber häufig eingeengt werden und sich selbst durch erlernte Verhaltensweisen oder Prägungen ausbremsen. Die Konsequenz daraus ist, dass die Freude am Leben und an der Arbeit nicht mehr diejenige ist, welche sie eigentlich sein sollte, respektive hoffentlich einmal gewesen ist. Und schleichend verlieren viele andere Lebensbereiche an Bedeutung.

Es braucht wenig – und Mut
Damit diese Freude am Tun wieder zurückkommt und dadurch das Leben und die Arbeit wieder mehr Sinn erhalten, wäre eine Standortbestimmung sinnvoll. Eine Situation, die nach einer Pause verlangt. Hinschauen, was man eigentlich tut, weshalb man das tut, welche Auswirkungen dieses Verhalten hat und welchen Nutzen dies bringt.
Um das Bild des Hamsterrades wieder aufzunehmen, würde das bedeuten, stehen zu bleiben – denn es ist ja eine ‘Standort-Bestimmung’. Der Betroffene kann also aufhören zu rennen, denn das Hamsterrad dreht sich ja sowieso nur, wenn jemand darin rennt und es dadurch in Schwung bringt.
Aber genau das fällt ganz vielen Menschen schwer. Getrieben vom eigenen Pflichtbewusstsein, den eigenen Anforderungen, verschiedenen Ängsten und von äusseren Zwängen, funktionieren sie einfach weiter. Es wird ausgeblendet, dass jedermann selbst entscheiden kann, was er tut – in jeder Minute seines Lebens. Schönreden der eigenen unguten Situation ist mit Sicherheit fehl am Platz.

Selbstverantwortung ist gefragt
Schlussendlich ist jeder selbst für sein Sein und Tun verantwortlich, muss sich dabei jedoch bewusst sein, dass alles, was getan oder unterlassen wird, eine Konsequenz hat.
Es lohnt sich also tatsächlich, mal stehen zu bleiben, eine Pause zu machen, hinzuschauen und mögliche Alternativen aufzuzeichnen. Und dabei ist es gut möglich, dass man zum Schluss kommt, so weitermachen zu wollen, wie man es bis jetzt getan hat. Dann ist dies eine bewusste Entscheidung, und man weiss, was sie bedeutet. Aber vielleicht kommt die Person während des Innehaltens auch zum Schluss, dass es an der Zeit ist, sein Leben zu ändern, neue Wege zu beschreiten, solche, die im Moment noch nicht sichtbar und bekannt sind. Man lässt sich auf Abenteuer ein, die Lust und die Freude kommen aber höchstwahrscheinlich wieder zurück.

Handeln – nicht behandelt werden
Dieser Prozess kann durch verschiedene Angebote begleitet und unterstützt werden. Coaching ist eines davon, welches durch Fragen, Erklärungen und das Vorhalten eines Spiegels dem Leben neuen Schwung geben kann – ausserhalb des Hamsterrads.
Doch unabhängig von Coaching oder anderen Angeboten steht fest: «Wer nicht handelt, der wird behandelt!»
 
 
Mattias Grond begleitet als Coach/Supervisor BSO verschiedene Menschen bei privaten wie beruflichen Herausforderungen. Als Dozent ist er in den Bereichen Führung, Kommunikation und Selbstmanagement tätig. www.mattiasgrond.ch