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Noch ein bisschen höher, weiter, schneller …

Veröffentlicht am 12.09.2016
Seelische Grenzerfahrungen - Noch höher, weiter und schneller - Top Tipps auf suedostschweizjobs.ch 1
Auf 8848 m ü. M. liegt der höchste Punkt der Erde, den ein Mensch aus eigener Muskelkraft erreichen kann. Höher geht nun mal nicht – jedenfalls nicht auf der physischen Ebene. Eine Grenzerfahrung auf der seelischen Ebene stellt hingegen eine kaum messbare und meist unfreiwillige Herausforderung dar. Mit Vertrauen in die eigene Kraft können aber auch schwierige Herausforderungen gemeistert werden.
von Monika Losa

Viele Menschen suchen die Herausforderung im Extremen und loten ihr Limit in allen möglichen Bereichen aus. Man spricht von Rekorden und Bestleistungen, verteilt Medaillen und erhält die verdiente Anerkennung. Andere Menschen geraten unfreiwillig
in Extremsituationen, die das Leben schreibt. Belastungen, Druck und Stress bringen sie an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und oft darüber hinaus.
 
Erwartungen an sich definieren

Im Gegensatz zur gesuchten Herausforderung und dem dafür omnipräsenten Rampenlicht, gleicht eine psychische Gratwanderung meist einem Irrlauf im Nebel. Das angepeilte Ziel ist nicht mehr sichtbar und ein Notsignal wird erst ausgesendet, wenn die Rettung aus eigener Kraft aussichtslos wird. Die sinnbildlich dargestellte SOS-Situation wird für mehr und mehr Menschen zur schmerzlichen Realität. Besser, schneller, weiter – höher …, eine Maxime, mit der viele in Clinch geraten. Es wird gestrampelt, um im Betrieb das Maximum zu leisten, der Familie gerecht zu werden und überhaupt der ganzen Gesellschaft die eigenen Fähigkeiten zu beweisen. Es ist nachvollziehbar, dass der Druck plötzlich zu gross werden kann. Ob es aber tatsächlich immer die Erwartungen anderer sind, nämlich perfekt, stark und schnell zu sein, sei dahingestellt. Erstaunlich oft sind es die eigenen!
 
Trotz Erfolg wachsam bleiben
So vielschichtig unsere Rollen in der Gesellschaft sind, so anspruchsvoll wird es, die Grenzen zwischen Herausforderung und Überforderung zu kennen. Wem es gelingt, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und die Kraft objektiv einzuschätzen, darf sich auch an schwierigere Routen heranwagen.
Die Erkenntnis, auch hochgesteckte Ziele zu meistern, gibt Selbstvertrauen. «Erfolg macht erfolgreich», besagt ein oft gehörtes Sprichwort. Doch Wachsamkeit ist wichtig, die Absturzgefahr stets vor Augen zu halten – und dies nicht nur am Berg.
 
Die Kraft der eigenen Träume
Was es bedeutet, die Kraft der eigenen Träume nicht zu unterschätzen, verkörpert Gerlinde Kaltenbrunner wie keine andere. Die äusserst erfolgreiche Extrem-Bergsteigerin aus Österreich ist an der KMU-Frauentagung des Bündner Gewerbeverbands zu Gast.
Welche mentale Stärke es braucht, unbezwingbar scheinende Hindernisse zu meistern und wie sich selbst Niederlagen zu Chancen verwandeln können, davon berichtet sie in der passenden Umgebung auf dem Weisshorn Arosa, auf 2653 m ü. M.
 
An die eigene Kraft glauben
Egal ob im körperlichen Hoch oder im seelischen Tief, ob gewollt oder unfreiwillig, ob im Scheinwerferlicht oder in der dunklen Kammer: Die Leistungen extremer Herausforderungen lassen sich weder vergleichen noch wirklich messen. Mit einem unbändigen Glauben an die eigene Kraft lassen sich auch schwierige Vorhaben verwirklichen. Der Massstab ist vermutlich dort richtig angesetzt, wo
bereits auf dem Weg zum Ziel Herzens-ruhe, Freude und ein persönliches Wohlbehagen entdeckt werden kann.
 
Monika Losa ist beim Bündner Gewerbeverband verantwortlich für Weiterbildungen, die KMU-Frauen GR und das Magazin «Bündner Gewerbe».