Ob während der Lehre mit KV plus oder dem Kombiprogramm nach der Lehre – die Sprachkurs- und Praktikumsprogramme in Europa werden finanziell durch das Leonardo-da-Vinci-Programm grosszügig unterstützt. In Übersee gibt es bezahlte Optionen in einfachen Jobs oder die unbezahlte USA-Variante im gewünschten Berufsbereich.
von Lore Schmid
Mit dem Wissen um die Wichtigkeit der Fremdsprachen im Arbeitsalltag stellt sich die Frage, wie Berufsfachschulen auf diese Anforderungen reagieren.
Im August 2016 haben die ersten Schülerinnen und Schüler des KV Luzern einen zwölfmonatigen Auslandaufenthalt im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programms gestartet. Die Lernenden werden je sechs Monate in England und Frankreich verbringen. Die Teilnehmenden haben bereits zwei Lehrjahre in der Schweiz absolviert und werden nach dem Auslandjahr in ihrem Lehrbetrieb das reguläre dritte Lehrjahr abschliessen. Ziel ist es, ein Sprachdiplom in der jeweiligen Sprache sowie Arbeitspraxis zu erlangen, was dazu beiträgt, auf hohem Niveau kommunikationsfähig zu werden.
Das Pilotprojekt soll ab nächstem Jahr für KV-Schülerinnen und -Schüler aller deutschsprachigen Kantone geöffnet werden. Das Projekt läuft unter dem Namen KV plus und bedeutet in der kaufmännischen Ausbildung eine Innovation.
Kombiprogramm nach der Lehre
Im ersten Jahr nach der Lehre sind Sprachaufenthalte mit Praktikum für alle Berufsbereiche möglich. Die Dauer ist dabei flexibel von vier bis zwölf Monaten frei wählbar.
Auf einen Sprachkurs von mindestens fünf Wochen folgt das Praktikum im Lehrberuf. Der vom Leonardo-da-Vinci-Programm finanziell unterstützte Aufenthalt bietet die einmalige Chance, eine ausländische Arbeitsreferenz im gelernten Beruf sowie ein Sprachdiplom zu erwerben. Für Englisch kann zwischen Grossbritannien, Irland und Malta gewählt werden, ebenfalls stehen alle anderen EU-Länder zur Verfügung.
Work & Study in Übersee
In Kanada ist trotz restriktiver Visavorschriften für Schweizer ein bezahlter Job möglich, dies im Rahmen eines sechs bis zwölfmonatigen Zertifikatkurses im Dienstleistungsbereich.
Die Module sind auch für andere Berufsbereiche wertvoll und ermöglichen durch die damit verbundene Arbeitserlaubnis einen kostengünstigen Aufenthalt und den Erwerb fundierter Sprachkenntnisse. In den USA ist neu wiederum die Möglichkeit für ein Praktikum gegeben, dies allerdings ohne Bezahlung aber dafür in einem Arbeitsbereich nach Wunsch. Das Praktikum muss mit einem Sprachkurs kombiniert werden und es werden Mindestsprachlevels verlangt.
Lore Schmid ist Leiterin von Lingua Service, Poststrasse 22 in 7000 Chur.