Positive Rückmeldungen zu geben und jemanden zu loben ist viel einfacher, als Kritik anzubringen. Wer jedoch einige Grundsätze bedenkt, kann auch mit kritischen Rückmeldungen punkten. Aber auch Kritik anzunehmen will gelernt sein. Negative Feedbacks richtig vermittelt und vom Empfänger richtig aufgenommen, bewirken positive Entwicklungen.
Von Sonja Schwendeler
Jeder mag Lob. Lob motiviert, hebt die Laune und beschwingt. Ein positives Feedback wird daher in den allermeisten Fällen gerne angenommen. Etwas schwieriger wird es, wenn es sich um ein kritisches Feedback handelt, das negative Punkte aufzeigt. Allzu leicht wird ein solches Feedback als persönlicher Angriff empfunden, nicht selten führt eine negative Rückmeldung beim Feedbackempfänger zu einer defensiven Haltung.
Dabei sind Rückmeldungen zu Leistungen oder Verhaltensweisen wichtig, gerade auch im Arbeitsumfeld. Wir brauchen sie von Vorgesetzten, aber auch von Arbeitskollegen, damit man sich und seine Leistung besser einschätzen kann. Positive Rückmeldungen vermitteln ein gutes Gefühl und stärken das Selbstwertgefühl, ein negatives Feedback hilft, die eigenen Schwachstellen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten.
Konstruktiv bleiben
Nun ist es aber gar nicht so einfach, jemandem offen und ehrlich dessen Schwächen aufzuzeigen, ohne ihn dabei zu verletzen oder zu verärgern. Mithilfe von einigen wenigen Regeln lässt sich jedoch auch ein negatives Feedback durchaus auf konstruktive Art geben.
Der Feedbackgeber macht es richtig, wenn er seine eigene Wahrnehmung beschreibt, sich klar und sachlich ausdrückt und ohne wertende Aussagen auskommt. Auch auf generalisierende Aussagen wie beispielsweise «Du bist immer so . . .» sollte verzichtet werden. Wenn es passt, können auch Verbesserungsvorschläge gemacht oder andere Verhaltensweisen aufgezeigt werden.
Selbstverständlich kommt es auch auf den richtigen Zeitpunkt der Rückmeldung an. In einer gereizten Atmosphäre oder unter Zeitdruck wird es schwierig, Kritik wirkungsvoll anzubringen. Das Feedback sollte zudem so unmittelbar wir möglich auf den Anlass folgen. Ganz grundsätzlich ist es auch hilfreich, nicht nur negative Punkte aufzuzeigen, sondern immer auch positive Aspekte zu erwähnen.
Die Kunst, Kritik anzunehmen
Es ist jedoch nicht nur eine Kunst, ein Feedback auf eine gute Art und Weise zu geben; auch das Entgegennehmen eines Feedbacks will gelernt sein. Man sollte versuchen, ruhig und aufmerksam zuzuhören und den Feedbackgeber nicht zu unterbrechen. Schlecht wäre, sofort eine Verteidigungshaltung einzunehmen oder die ganze Zeit darauf zu warten, sich rechtfertigen zu können. Ist etwas unklar, muss unbedingt nachgefragt werden. Missverständnisse verschärfen die Situation.
Und dann sollte man sich unbedingt auch die Zeit nehmen, um über die mitgeteilten Beobachtungen nachzudenken, das eigene Verhalten oder die eigene Leistung zu reflektieren. Vielleicht, um dabei herauszufinden, dass die Kritik gar nicht so fehl am Platz war. Ein Feedback, richtig gegeben und richtig angenommen, kann sehr wertvoll sein. Es darf nie darum gehen, zu demotivieren oder gar zu verletzen. Im Idealfall setzt es eine wichtige Entwicklung in Gang, die für alle Beteiligten sehr positiv sein kann.
Über die Autorin: Sonja Schwendeler ist Geschäftsführerin der Swisspersonal AG in Chur.
Bildlegende: Auch negative Rückmeldungen können positive Auswirkungen haben. Bild Archiv Keystone
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