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Arbeitsplatzkonflikte und deren Folgen

Veröffentlicht am 04.12.2014
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Konflikte am Arbeitsplatz sind hinsichtlich ihrer Folgen für Betroffene und die Wirtschaft nicht zu unterschätzen. Viele Krankschreibungen beruhen darauf.
Überall, wo Menschen zusammenkommen und miteinander agieren, können Konflikte entstehen. Im besten Fall sprechen sich die Kontrahenten aus, klären die Unstimmigkeiten und arrangieren sich. In manchen Fällen jedoch schwelen Enttäuschung, Misstrauen, Betroffenheit, Neid und Missverständnisse in einer Gruppe, einem Betrieb, vor sich hin, bis es zum Eklat kommt. Über längere Zeit können ungeklärte Konflikte am Arbeitsplatz zu körperlichen Symptomen und teilweise auch zu Arbeitsausfällen führen. Das hat unter anderem zur Folge, dass für die übrigen Mitarbeiter die Arbeitsbelastung zunimmt und damit auch negative Gefühle auftreten können. Fehlt in diesen Situationen die nötige Unterstützung und Kommunikation auf der Führungsebene, entsteht ein Teufelskreis, der wirtschaftliche Folgen für den Betrieb bedeuten kann.
 
Der Wert der Prävention
 
Die Prävention liegt in der Verantwortung der Geschäftsleitung und der Personalverantwortlichen. Die Mitarbeitenden benötigen die Möglichkeit, sich aussprechen zu können, und die Gewissheit, von den Verantwortlichen ernst genommen zu werden. Wenn sich Konflikte am Arbeitsplatz zuspitzen, können im Rahmen einer Mediation allenfalls Lösungswege gefunden werden. So kann die Stresssituation der Betroffenen gemildert und die Krankschreibung im besten Fall verhindert werden.
 
In der heutigen Zeit ist oft auch von Wettbewerb die Rede, der die Mitarbeitenden zu Bestleistungen anspornen soll, z.B. durch die Auszeichnung „Bester Mitarbeiter des Jahres“. Dabei wird übersehen, dass nicht jeder Mitarbeitende dem Druck gewachsen ist und in eine Überforderungssituation geraten kann. Positiv bestärkt, sind solche Mitarbeiter fähig, Bestleistungen zu erbringen. Daher ist es wichtig, dass die Vorgesetzten und die Verantwortlichen ein Gespür für die Mitarbeitenden haben und nach Möglichkeit jeden einzelnen individuell fördern und bestärken. Schwelende Konflikte sollten rechtzeitig bemerkt werden, damit Gegenmassnahmen ergreifen werden können.

Der Wert eines guten Betriebsklimas
 
Arbeitsplatzkonflikte lassen sich auch im besten Betrieb nicht immer verhindern, aber ihre Folgen können stark vermindert werden. Mitarbeitende, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohl und respektiert fühlen und die die Möglichkeit haben, bei zwischenmenschlichen Problemen und Spannungen, Rat und Hilfe bei einer Vertrauensperson (Direkter Vorgesetzter, Personalverantwortlicher, Geschäftsführer) einzuholen, erkranken erwiesenermassen viel seltener und sind auch schneller wieder arbeitsfähig. Davon profitiert das Unternehmen gleich doppelt: Es kommt in den Genuss von motivierten und einsatzfreudigen Mitarbeitenden und hat bedeutend weniger Kosten aufgrund von Krankschreibungen und vermehrt vorkommenden, stressbedingten Arbeitsfehlern. Eine werteorientierte Unternehmensführung ist in diesem Sinne nicht bloss soziales Engagement, es hat auch in wirtschaftlicher Hinsicht positive Auswirkungen.

Autor: Madeleine Sulser, Sulser & Partner AG