Frei übersetzt bedeutet Work-Life-Balance (WLB), einen Zustand der Ausgewogenheit zwischen Arbeit und privat zu erreichen. Wenn WLB um das Lernen erweitert wird, entsteht die Work-Learn-Life-Balance (WLLB).
Von Nicole Eugster*
Die WLB soll einen Gleichgewichtszustand zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen wie Berufstätigkeit, Familie und soziale Aktivitäten erreichen. Am Beispiel der fiktiven Person Kurt Hansen würde man von einer Ausgewogenheit sprechen, wenn es ihm gelänge, seine Zeit subjektiv ausgewogen auf die einzelnen Lebensbereiche zu verteilen. Kurt Hansen arbeitet Montag bis Freitag von 8 bis 17.30 Uhr. Die Zeit bis zum Nachtessen verbringt er mit Freunden. Ab 19 Uhr widmet er sich der Familie. Am Donnerstag spielt er in einer Band, samstags begleitet er seine Söhne zum Fussball, der Sonntagmorgen gehört ihm allein, der Nachmittag der Familie und der Verwandtschaft. Aus Hansens Sicht ist die Situation ausgewogen. Bereits die Umstellung eines einzigen Faktors seiner Aktivitäten kann die Balance jedoch ins Wanken bringen. Entweder handelt es sich um steuerbare Faktoren – Hansen will mehr Zeit für seine Band – oder um einen nicht-steuerbaren bzw. bedingt-steuerbaren Faktor, z. B. die Übernahme eines Projektes in der Firma, wo eine Ablehnung mit Konsequenzen verknüpft wäre.
WLLB bringt neue Dynamik
Entscheidet sich Kurt Hansen, eine Weiterbildung zu absolvieren, so ist es eine zentrale Herausforderung, die Leistungskriterien für einen erfolgreichen Abschluss zu erfüllen. Was Hansen zu wenig gewichtet respektive erst später realisiert, ist die Bedeutung der WLLB. Wenn er sich entscheidet, berufsbegleitend Finanz- und Rechnungswesenfachmann zu werden, bedeutet das jede Woche zwischen fünf bis acht Stunden Präsenzunterricht und in etwa gleich viel Lernzeit zu Hause. Die zeitlichen Prioritäten der einzelnen Lebensbereiche geraten ins Schwanken und eine neue Dynamik entsteht. Ob sich diese zum Guten oder zum Schlechten wendet, ist eine Frage der persönlichen Wahrnehmung und der Steuerung.
Wieder das Gleichgewicht finden
Vorweg: Nicht jedes Ungleichgewicht kann vermieden werden. Ist man sich jedoch der allgemeinen Ordnungen des Lebens bewusst, kann man aktiver gestalten und fühlt sich weniger den Umständen ausgesetzt. Dadurch wird auch die Belastbarkeit höher. Um das Gleichgewicht zu halten respektive es wiederzufinden, sind Massnahmen vor, während und nach der Weiterbildung zu bedenken. Vor einer solchen gilt es, den richtigen Weiterbildungspartner zu finden, damit das zeitliche Konzept passt, die Familie zu informieren, damit die Rückendeckung da ist und den Arbeitgeber zu involvieren, damit betrieblich begleitende Massnahmen getroffen werden können. Bei einem Weiterbildungsanbieter, deren Konzepte modernen Anforderungen entsprechen, werden Massnahmen während der Weiterbildung im Lehrplan integriert sein. Retrospektiv – aber für die Zukunft sehr wichtig – ist die Reflexion am Schluss der Weiterbildung. Dabei werden wichtige Erkenntnisse für zukünftige Herausforderungen und Faktoren verinnerlicht, welche balance-wirksam sind.
* Nicole Eugster ist Vorsitzende der Geschäftsleitung MKS in Sargans weiterbildungsberatung@mks-online.ch www.mks-online.ch
Bildlegende: Aktiv und selbstbestimmt die Lebensbereiche gestalten. twinlili/pixelio.deNeue MKS-Lehrgänge
Die WLLB wird in der MKS aktiv mitgestaltet. MKS-Absolventen profilieren sich daher über einen bewussteren Umgang mit Stress und somit einer höheren Belastbarkeit.
Die nächsten Lehrgänge:
November 2014: Sachbearbeiter/in Rechnungswesen und Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. FA.
Oktober 2014/Januar 15: Marketing- und Verkaufsfachleute mit eidg. FA.
April 2015: Marketing- und Verkaufsleiter/in eidg. dipl. sowie Leiter/in HR eidg. dipl.