Der Fachkräftemangel wird von Schweizer Personalverantwortlichen als grösste Herausforderung genannt. Die bewusste Gestaltung des Personalmarketings wird zum entscheidenden Faktor, wenn es darum geht, geeignete Bewerber gezielt anzusprechen, sie zu entwickeln und ans Unternehmen zu binden. Mit verschiedenen Massnahmen kann die Motivation des Mitarbeitenden und die Wertschätzung ihm gegenüber gestärkt werden.
von Alexander Villiger
Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeitende ist Realität und in einer wirtschaftlichen Randregion wie Graubünden von besonderer Tragweite. Wer die besten Leute für sich gewinnen will, muss heute aktiv um sie werben. Zeitgemässes Personalmarketing geht weit über die Gestaltung von Stelleninseraten hinaus. Gefragt ist permanentes, aktives Netzwerken, ein moderner Internetauftritt sowie eine Arbeitgeberpositionierung, die den Kandidaten aufzeigt, was ihnen das Unternehmen bietet. Zur Verankerung der Arbeitgebermarke bieten sich etwa folgende Instrumente an:
• Internetportal mit Arbeitgeber- und Bewerberseite und einem elektronischen Bewerbungsprozess
• Auftritt in Social-Media-Kanälen und Arbeitgeberbewertungsplattformen wie Facebook, Twitter, Youtube, Kununu oder Glassdoor
• Arbeitgeberbroschüren, welche über Vorzüge und Arbeitsbedingungen informieren
• Präsenz bei Berufsausstellungen oder Sprungbrett-Events für Studierende und Hochschulabsolventen
Passende Kandidaten aktiv ansprechen
Eine laufende Marktbeobachtung erlaubt es Personalverantwortlichen, passende Kandidaten zu evaluieren und direkt anzusprechen. Diese können sowohl in Konkurrenzbetrieben, bei Lieferanten oder bei branchennahen Unternehmen arbeiten. Zielführend ist auch die Aktivierung des eigenen Mitarbeiternetzwerks, verbunden mit der Aussicht auf eine Prämie bei einer erfolgreichen Vermittlung.
Motivation für den ersten Arbeitstag
Die kritische Phase zwischen Vertragsunterzeichnung und Stellenantritt gilt es mit persönlichen Zeichen der Wertschätzung zu überbrücken. Die Motivation für den ersten Arbeitstag steigt beispielsweise mit einer Einladung zur persönlichen Übergabe des Arbeitsvertrags, mit einer Willkommenskarte des künftigen Teams, mit Einladungen zu Abteilungsworkshops und Weihnachtsessen oder mit einem Einladungsschreiben zum ersten Arbeitstag. Kontaktpflege stärkt die Beziehung zwischen neuen Mitarbeitenden und dem künftigen Team. Der erste Arbeitstag beginnt mit einer freundlichen Begrüssung und einem kleinen Geschenk. Am «Welcome Day» werden Räume gezeigt, Personen vorgestellt, Informationen vermittelt und Arbeitsinstrumente übergeben. Damit startet die Einführungsphase, die dazu dient, anzukommen, sich zu orientieren und zurechtzufinden. Eine Eintritts-Checkliste und ein strukturierter Einarbeitungsplan sorgen dafür, dass nichts vergessen geht.
Permanent betreuen und entwickeln
Nach erfolgreicher Integration wird die Herausforderung zur Routine. Der Wunsch nach neuen Anreizen und Aufgaben wächst. Reagiert ein Arbeitgeber frühzeitig und führt ein Standortgespräch durch, hat das oft eine positive, die Bindung stärkende Wirkung. Im Idealfall ergibt sich eine Chance in Form einer neuen Funktion, die den entwickelten Fähigkeiten des Mitarbeitenden entspricht. Denkbar ist auch eine Erweiterung mit zusätzlichen Verantwortungsbereichen, die neue Profilierungsfelder bieten. Mitarbeitende fühlen sich dadurch anerkannt und bestärkt, einen Arbeitgeber gefunden zu haben, der sich um sie kümmert.
Alexander Villiger ist Leiter Personal der Graubündner Kantonalbank in Chur
GKB als Arbeitgeberin
Als Arbeitgeberin setzt die GKB auf Top-Arbeitsbedingungen, einen zeitgemässen, mitarbeiterorientierten Führungsstil, individuelle Personalentwicklungsmassnahmen und ein faires, leistungsorientiertes Beurteilungs- und Vergütungssystem. Bestätigt wird dies durch die hohe Zufriedenheit und das bemerkenswerte Bekenntnis zur Bank in den regelmässig durchgeführten Mitarbeiterumfragen sowie auf der Mitarbeiterbewertungsplattform kununu.com. Mehr dazu unter gkb.ch/jobs