Tausende Freiwillige arbeiten in der Schweiz unbezahlt und bilden damit eine wichtige Grundlage für die Gemeinschaft. Die Freiwilligenorganisation Innovage unterstützt als Multiplikatorin unentgeltlich andere gemeinnützige Organisationen.
Von Andreas Seiler*
In der Schweiz engagieren sich unzählige Menschen in Vereinen, Spitälern, Heimen, Museen, Sammlungen oder in Gemeinden, ohne dafür Lohn zu erhalten. Diese Freiwilligen leisten pro Jahr fast gleich viele Stunden, wie Menschen im Schweizer Sozial- und Gesundheitswesen bezahlte Arbeitsstunden leisten. Bei so vielen Stunden ist es jedoch von Bedeutung, dass dabei staatliche Aufgaben nicht ersetzt und bezahlte Arbeiten nicht konkurriert werden. Freiwilligenarbeit ist die Grundlage für das Wohl unserer Gesellschaft. Ohne dieses Engagement wäre die soziale Struktur in der Schweiz empfindlich geschwächt. Freiwilligenarbeit leistet jemand, der sich ausserhalb der Erwerbs- und Familienarbeit unbezahlt einsetzt. Dabei gibt es zwei Arten dieses Engagements: Ein gesellschaftliches, in Zusammenarbeit mit Organisationen, und ein privates, direkt für andere Menschen.
Die demografische Entwicklung zeigt, dass der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft stetig steigt. Viele dieser Frauen und Männer sind noch fit und möchten im dritten Lebensabschnitt ihr berufliches Know-how sinnvoll nutzen, damit neue Aufgaben anpacken und interessante Menschen kennenlernen. Hier setzt Innovage an.
Innovage-Beraterinnen und -Berater sind pensionierte Führungs- und Fachkräfte aus Wirtschaft und Verwaltung, Bildung und Beratung. Sie entwickeln oder unterstützen in Teams unentgeltlich zivilgesellschaftliche Projekte und Initiativen. Sie fördern zudem die Selbstorganisation ihrer Zielgruppen und arbeiten darauf hin, sich selbst überflüssig zu machen.
Ein Beispiel aus Graubünden
Innovage Graubünden erhielt vom Museum Regiunal Surselva (MRS) den Auftrag, das Projekt «Sehen&Erleben – sechs Wege zum Publikum» zu evaluieren. In diesem Projekt setzt das Regionalmuseum in Ilanz auf eine aktive Vermittlungstätigkeit durch ein breites Angebot an Erlebniswerkstätten für Kinder, didaktischer Neu- inszenierungen im Museum sowie Sonderausstellungen mit vielfältigen Begleitprogrammen. Unter der Leitung von Innovage-Berater Jakob Lerch, der Unterstützung eines Kulturexperten und einer Museologin wurden unentgeltlich umfangreiche Befragungen bei Besucher/innen, Lehrpersonen, Tourismusstellen und Fachleuten durchgeführt. Der dank dieser Freiwilligenarbeit realisierte Evaluationsbericht dient den Verantwortlichen des Museums heute als wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung. Innovage Graubünden kann sich nun den nächsten Projekten zuwenden.
* Andreas Seiler, Redaktor von Innovage Schweiz www.innovage.ch