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Die Zombies kommen

Veröffentlicht am 26.03.2018
Die Zombies kommen
Die erste Generation, welche die internetlose Zeit nicht mehr kennt und ständig online ist, drängt jetzt auf den Arbeitsmarkt. Was heisst das für die Arbeitgeber? Greifen die bisher geltenden Regeln auch für diese Generation? Passt der erarbeitete Führungsstil, die mühsam etablierte Unternehmenskultur, eignet sich das eingeführte Arbeitszeitmodell noch, ist das bisherige Verständnis übertragbar auf die neue Generation Z? 
von Sandra Gilly
 
Die stark extrinsisch motivierte Generation Z – Christian Scholz nennt sie in seinem Buch «Generation Z» auch Zombies – mit ihrem hohen Anspruch an das eigene Wohlbefinden hat eine ganz andere Wertehaltung als alle bisherigen Generationen und stösst damit vor allem bei den Babyboomern (Jahrgänge circa 1950 bis 1965) auf Unverständnis. Die vom Kollektivismus geprägten Babyboomer sind heute am Drücker. Sie amten als Verwaltungsratspräsidenten, CEOs, Personalverantwortliche, sie bilden die politische Elite, bekleiden hohe Ämter im öffentlichen Bereich und sind damit die Entscheider am Markt. Deren vorgefertigtes Bild der Generation Z entspricht jedoch nicht immer der Wahrheit. Nicht alle Exponenten der Führungsriege setzen sich vertieft mit dem Thema auseinander und kennen die wahren Bedürfnisse und Erwartungen, geschweige denn die ganz andere Sichtweise dieser Generation, was zwangsläufig zu Missverständnissen und Konflikten führt.
 
Herausforderung neue Wertehaltung
Damit ein erfolgreiches Miteinander gelingen kann – und das muss es, die Geburtenstatistik spricht eine deutliche Sprache –, ist es unumgänglich, sich mit der neuen, von Individualismus geprägten Generation auseinanderzusetzen. Insbesondere auch, weil diese Generation andere Generations-Angehörige ansteckt. Zum Beispiel einen grossen Teil der überaus positiv gesinnten Generation Y, die enttäuscht ist. Die leistungsorientierte Garde stellt langsam fest, dass Ihre perfekte Welt Risse bekommt, dass die Politik nicht das hält, was sie verspricht, dass der Einzug in die Geld-Elite eben doch nur ein Traum bleibt und es, rein rechnerisch auch logisch, nur ein paar wenige dorthin schaffen. Der Rest bleibt auf der Strecke, kämpft mit den Folgen eines Burn-outs oder steckt in einer Lebenskrise mit ungewissem Ausgang. Diese Exponenten sind offen für den Virus der Generation Z und adaptieren zusehends deren Wertehaltung. Es ist nicht mehr zu erkennen, ob wir es mit einem echten Zombie oder einem Mutant aus einer anderen Generation zu tun haben. Das spielt im Endeffekt auch keine Rolle  – Fakt ist, die Zombie-Generation wächst und wenn der Trend anhält, sogar enorm. Die Wirtschaftsgrössen unseres Landes kommen also nicht umhin, sich zu informieren und die Denkweise der flatter-haften Realisten kennenzulernen.
 
Ein Umdenken muss stattfinden
Nur so wird es gelingen, die Talente aus dieser Generation für die angestrebten Ziele zu gewinnen und langfristig erfolgreich mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ein Umdenken muss stattfinden, und zwar möglichst zeitnah. Ob sich die Babyboomer dessen bewusst sind und ob sie es überhaupt für notwendig erachten, sei dahingestellt. Bilden sie doch anzahlmässig die grösste Altersgruppe und sind es deshalb gewohnt, dass das, was für sie stimmt, für die meisten andern auch richtig ist. Eine hohe Flexibilität und ein gut funktionierendes Resilienz-Management seitens der Unternehmen werden wichtige Faktoren sein bei der Ausrichtung der Strategien. Bei der ganzen Fokussierung auf die Generation Z dürfen die anderen Generationen aber keinesfalls ausser Acht gelassen werden. Es braucht Lösungen, die ein Miteinander über alle Alters-gruppen und Generationszugehörigkeiten hinweg ermöglichen.
 
Sandra Gilly ist Personalberaterin und Coach bei der Messmer Personalmanagement GmbH.

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Bildlegende: Ständig mit der ganzen Welt verbunden. Eine neue Generation von Mitarbeitenden drängt auf den Arbeitsmarkt – und die hat eigene Bedürfnisse und Wertehaltungen.                              Bild Archiv Somedia