Ein Auslandspraktikum fördert die Karriere und ist oft Pflicht für diverse Ausbildungsgänge – auch nach der Lehre oder dem Studium. Ein Programm für berufliche Bildung hilft, Auslandaufenthalte finanziell tragbar zu machen.
Von Lore Schmid *
Jungen Schweizerinnen und Schweizern, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, ist meist nicht bekannt, dass sie bezüglich Mobilitätsprojekten anderen jungen Leuten aus den EU-Ländern gleichgestellt sind. Das heisst, sie können für ein Auslandpraktikum die finanzielle Unterstützung des Leonardo-da-Vinci-Programms (LDV) in Anspruch nehmen.
Die Bewerbung muss jedoch über einen Projektpartner der Nationalen Agentur «CH Stiftung» erfolgen, und die Dauer des Aufenthalts ist an einen vorgegebenen Zeitrahmen gebunden. Neben dem finanziellen Zustupf ist die Überwachung des Praktikumbetriebs ein weiterer Vorteil des Programms. Dieser wird zu einem qualitativen Standard verpflichtet, der durch ein Agreement festgelegt wird und dessen Einhaltung durch Teilnehmer-Reportings an die Schweizer Projektleitung überwacht wird.
Anforderungen beachten
Für alle Teilnehmenden gilt es, eine hohe persönliche und berufliche Motivation mitzubringen und offen für Neues zu sein. Bei den Anforderungen unterscheidet man nach zwei Zielgruppen: Lehrabgängerinnen und -abgänger sowie Absolventen/Absolventinnen einer Fachhochschule/Universität. Der Lehrabschluss der Lehrabgänger sollte nicht mehr als drei Jahre zurückliegen. Die vermittelten Praktikumsstellen werden auf Bewerberinnen und Bewerber zugeschnitten. Ein mindestens fünfwöchiger Sprachkurs ist vorgängig, bei Bedarf aber auch länger bzw. bis zum Abschluss eines Sprachdiploms, zu absolvieren. Der Bachelor- bzw. Master-Abschluss bei der zweiten Zielgruppe sollte nicht länger als drei Jahre zurückliegen. Um in den Genuss einer Unterstützung zu kommen, werden die Praktikumsstellen vor einer LDV-Bewerbung selbst gesucht. Ein Sprachkurs wird nicht verlangt, wenn die Sprachkenntnisse für die gewünschte Tätigkeit ausreichend sind. Dass Auslanderfahrung bildet – sprachlich, fachlich und persönlich – das wissen auch zukünftige Arbeitgeber. Sie werden eine Praktikumsreferenz aus einem englisch-, französisch- oder italienischsprachigen Land zu schätzen wissen. Der Entscheid zu einem solchen Schritt wird sich nicht nur positiv auf die berufliche Zukunft auswirken, sondern auch Erfahrungen mit sich bringen, die den persönlichen Lebensweg bereichern werden.
* Lore Schmid ist Inhaberin von Lingua Service