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Der Wert des Ringes

Veröffentlicht am 13.03.2014
Bildung - Der Wert des Ringes - suedostschweizjobs.ch
Bildung im beruflichen Kontext heisst Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz erwerben. Im Zentrum der Aufmerksamkeit liegen dann Dinge, Strukturen, Handlungen, Interaktionen etc. Gerade in Phasen beruflicher Veränderung befassen sich Menschen vermehrt mit ihren Fähigkeiten. Kompetenter werden ist ein wesentliches Ziel. Ein weiteres und davon handelt dieser Artikel ist das Bewusster-werden. Es handelt vom eigenen Wert.
Eine sehr treffende Geschichte zu diesem Thema erzählt der Schriftsteller Bucay, worin ein Ratsuchender den Meister anfragte, wie es im gelänge ein besserer und erfolgreicherer Mensch zu werden. Er fühle sich so wertlos. Der Meister erwiderte, er sei zu beschäftigt, um ihm zu antworten, tue dies aber, wenn der Suchende ihm helfe, seinen Ring zu verkaufen. Er brauche dafür ein Goldstück.
 
Nach einem Tag erfolgloser Verkaufsaktivität kehrte der Suchende mit dem Ring zum Meister zurück und berichtete enttäuscht, dass nicht mehr als ein paar Silbermünzen dafür geboten worden seien. Es sei ihm nicht gelungen, jemanden über den wahren Wert des Ringes hinwegzutäuschen. Der Meister nahm diese Rückmeldung auf. Die Aussage über den Wert sei sehr wichtig und er forderte den Suchenden auf, in die Stadt zum Goldschmied zu gehen, um dort den wahren Wert des Ringes vom Fachmann einschätzen zu lassen. Der Goldschmied eröffnete dem Suchenden, dass der Ring mindestens 58 und mit etwas Geduld sogar 70 Goldstücke einbringe!
 
Aus dieser Geschichte lassen sich wertvolle Erkenntnisse ableiten.
 
Arbeiten am Offensichtlichen
Es ist wichtig, sich beim Ausrichten auf eine neue Stelle, die Frage nach den richtigen Qualifikationen zu stellen. Allenfalls muss eine Weiterbildung absolviert werden, die noch mehr Wert in den Lebenslauf schöpft. Mit diesen Handlungen setzt man sich mit Faktoren auseinander, die logisch-rational, bewusst, materiell, äusserlich und faktenorientiert sind. Sie sind für den Suchenden wie auch für Arbeitgeber bei genauem Hinschauen gut erkennbar.
 
Am Verdeckten schleifen
Gleichermassen wichtig, aber oft vernachlässigt – weil eben verdeckt – ist die Kompetenz sich selbst zu erkennen und seiner selbst bewusst zu sein. Diese Fähigkeit ist im Gegensatz zum Offensichtlichen emotional, unbewusst, immateriell und innerlich gesteuert. In allen Veränderungsaktivitäten schwingt diese Kompetenz mit: Beim Suchen auf der Online-Jobbörse, beim Verfassen des Bewerbungsschreibens, beim Telefonat,  bei der Vorstellung, in der Weiterbildung. Überall wird diese Einstellung zu sich selbst non-verbal mitgesendet.
 
Bildungswert erkennen
Wie in der Geschichte über den Wert des Ringes, kann sich auch der Stellensuchende über seinen persönlichen Wert in der Arbeitswelt bewusster werden, indem er den Wert seiner praktischen Erfahrungen und Bildungsabschlüsse vom Experten schätzen lässt oder sich selbst einen besseren Durchblick verschafft. Beispielsweise lässt man sich erklären oder findet auf dem Internet heraus, wie ein Bildungsabschluss im nationalen Bildungssystem eingeordnet wird. Mit der Sucheingabe „Bildungslandschaft Schweiz“ finden sich auf der Seite des Bundesamtes für Statistik aufschlussreiche Informationen.
 
Praxiswert einschätzen
Um den Wert von Erfahrungen im Berufsleben sichtbar zu machen, empfiehlt sich die Schriftlichkeit. Allein das Führen einer Liste mit Erfahrungen, die den persönlichen Rucksack bis heute gefüllt haben, fördert das Bewusstsein über diesen Reichtum. Ebenso wichtig sind Gespräche mit Vorgesetzten und HR-Verantwortlichen. Paradoxerweise scheuen sich viele vor diesen wertstiftenden Rückmeldungen. Einfordern, gut zuhören, setzen lassen und dann erspüren, was wahr, resp. annehmbar ist. Das Positive wiederum verstärken und das Negative verändern. Dieses Verhalten ist ein Wert generierender Weg.
 
Ausstrahlung ist ein anderes Wort für Charisma
Die genannten Aufzählungen – nebst unerwähnten – Aktivitäten fördern die persönliche Ausstrahlung. Das non-verbale Senden des eigenen Wertes. Bei Bildungsgleichstand fällt der Entscheid zugunsten des charismatischeren Bewerbers. So wird es offensichtlich, dass ins Spektrum der Bildung auch die Wertebildung und somit die Wertehaltung zur eigenen Person gehört.

Autor: Nicole Eugster, Vorsitzende der Geschäftsleitung / MKS AG. Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargans