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Die Generation 50plus auf dem Arbeitsmarkt

Veröffentlicht am 18.02.2015
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Mit 50plus die Arbeitsstelle zu verlieren ist für die meisten Betroffenen ein harter und teilweise unverständlicher Schlag ins Gesicht. Fragen wie: nimmt mich dennoch jemand in diesem Alter? Was für Fähigkeiten bringe ich für einen neuen Arbeitgeber mit ? Welches Gehalt darf ich überhaupt noch fordern ? und viele weitere Fragen beschäftigen die Stellensuchenden 50plus noch mehr, als andere Stellensuchende. Existenzielle Ängste, mangelndes Selbstbewusstsein und wenig Selbstvertrauen, keine oder geringe Weiterbildungen können eine erneute Stellensuche negativ beeinflussen oder sehr stark lähmen.
Die Problematik als 50plus seine Arbeitsstelle zu verlieren wird auf dem Arbeitsmarkt immer vermehrt diskutiert und auch thematisiert. Die sogenannten „Bestager“ oder auch „Gold Ager“ sind auf dem Arbeitsmarkt von den Arbeitgebern stark gefordert. Und das obwohl sie doch meist auf eine grosse Berufserfahrung zurückblicken können sowie meist auch viele Fach- und Sozialkompetenzen aufweisen. Und trotzdem folgt eine Absage zum Teil innerhalb von Sekunden nachdem die Bewerbung per Mail versandt worden ist.
 
Ältere Stellensuchende bekunden durchschnittlich mehr Mühe, wieder einen Job zu finden wenn sie arbeitslos sind, wie jüngere Stellensuchende. Die Chance, aus der Arbeitslosigkeit heraus einen Job mit demselben Lohnniveau sowie derselben gleichen oder zumindest ähnlichen Position zu erhalten, erweist sich oft als sehr schwierig. Wichtig ist es in diesem Moment, sich konkrete Gedanken darüber zu machen, welche Stelle man in der jetzigen betroffenen Situation trotzdem annehmen kann oder soll, um danach die Augen weiterhin offen zu halten für den „Traumjob“ oder für eventuelle Weiterbildungen. Wenn man bedenkt, dass auch mit 50plus noch über 10 Jahre gearbeitet werden soll, lohnt es sich sehr, sich auch darüber über Weiterbildungen Gedanken zu machen.
 
Sehr wichtig für die Stellensuche und für ein allgemeines gutes Wohlbefinden ist es, Tagesstrukturen beizubehalten. Definieren sie sich Wochen- bzw. Tagesziele und visualisieren sie diese oder schreiben sie diese auf (aktive Stellensuche betreiben: Firmarecherche – Telefonate durchführen – Anzahl Bewerbungen versenden etc.)
 
Sind sie sich bewusst, dass beim Personaler innerhalb von ca. 15 Sekunden die Entscheidung getroffen wird, ob Sie auf dem Stapel A oder B landen. ? Deshalb müssen die Bewerbungsunterlagen unbedingt professionell vorbereitet sein. Achten Sie auf folgende Punkte:
  • Sauberes, übersichtliches und seriöses Gesamterscheinungsbild des Dossiers
  • Gutes Foto
  • Strukturierter, tabellenartiger Lebenslauf
  • Beilage von Arbeitszeugnissen und erworbenen Zertifikaten
  • Versand in sauberem C4-Couvert
  • Bei Versand per Mail unbedingt nur pdf-Dokumente versenden 
Was kann ich persönlich zu einer guten Bewerbung beitragen:
Sind sie verunsichert, was ihre Bewerbungsunterlagen anbelangt ? Nehmen Sie professionelle Hilfe bei einem Coach, bei einem Laufbahnberater oder bei einer anderen Fachperson in Anspruch. Diese Personen unterstützen sie dabei, ihren Lebenslauf à jour zu bringen und der heutigen gängigen Form anzupassen. Auch andere Themen wie Arbeitsmarkt, Interview, neue Wege bei der Stellensuche etc. können in einem Beratungsgespräch angegangen und diskutiert werden. Bewerbungsgespräche können mit einem Coach vorbereitet, simuliert und trainiert werden, sodass sie auf heikle Fragen im Bewerbungsgespräch gut vorbereitet sind. Durch gutes Training werden sie der Profi in der Stellensuche.
 
Machen sie sich Gedanken, welches Unternehmen an ihrem Profil interessiert sein könnte. Wo wird ihr Know-How sowie die Erfahrung der „älteren“ Semester geschätzt ? Wenn keine Stelle ausgeschrieben ist, machen sie eine Initiativbewerbung. Sind sie per sofort für die neue Stelle verfügbar (keine Kündigungszeit), auch das kann ein Vorteil gegenüber einem anderen Bewerber sein.
 
 Tipps und Tricks
  • Bilanz ziehen, nach vorne schauen
  • Gelegentlich eventuell auch einen tieferen Lohn in Anspruch nehmen
  • Seien sie innovativ und kreativ – querdenken ist erlaubt
  • Arbeitsunterlagen aktualisieren, aufpeppen, Begleitung für die Bewerbungszeit
  • Auseinandersetzung mit den eigenen Skills
  • Gesamten Bekanntenkreis über die eigene Stellensuche informieren 

Versuchen Sie optimistisch, motiviert und positiv zu sein und selbstverständlich auch zu bleiben – seien sie authentisch und richten sie den Blick nach vorne ganz nach dem Leitsatz „das Setzen der Segel, nicht die Richtung des Windes bestimmt, welchen Weg wir einschlagen“. Ich drücke Ihnen die Daumen!

Autorin: Jasmin Kohler, Geschäftsführerin personal inspirit Bad Ragaz, Fachdozentin der MKS AG, Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargans