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Voraussetzungen für echtes E-Learning schaffen

Veröffentlicht am 25.02.2019
e-learning
E-Learning wird beliebter. Auch Unternehmen setzen immer mehr auf digitales Lernen, um ihre Mitarbeitenden aus- und weiterzubilden. Erfahrungen aus der Praxis zeigen viele Vorteile, machen aber auch deutlich, dass E-Learning nur funktioniert, wenn die Voraussetzungen stimmen.

von Marc Garbely, Studiengangsleiter MAS Digital Education an der FFHS

Digitales Lernen wird wichtiger – ob in Bildungsinstitutionen oder Unternehmen. Diesen Trend bestätigt der Branchenmonitor «E-Learning-Wirtschaft 2017» des unabhängigen deutschen Forschungsinstituts MMB.
Doch nicht nur der deutsche E-Learning-Markt wächst, auch in der Schweiz lässt sich das steigende Bedürfnis beobachten. Grund für den zunehmenden Trend ist die hohe Flexibilität, die technikbasiertes Lernen ermöglicht. Im Gegensatz zu klassischen Methoden findet E-Learning zeit- und ortsunabhängig statt. Lernende können ihr Tempo und – wenn vorgesehen – sogar die Lernpfade selbst bestimmen. Lernen ist somit personalisierbar und berücksichtigt Vorkenntnisse sowie bereits Gelerntes.

Effizienter zum Ziel

Die digitale Lernmethode ist eine Bereicherung für die moderne Arbeitswelt. Dies bestätigt der Betriebsökonom und Ausbildungsexperte Daniel Furrer. Seit März 2011 arbeitet er als Ausbildungsexperte und stellvertretender Teamleiter im Team Fach- und Verkaufsausbildung der Zürcher Kantonalbank. Im CAS EDidactics an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) hat er gelernt, digitale Lernangebote zu entwerfen und durchzuführen. Daniel Furrer ist überzeugt, dass gezielt eingesetzte technikbasierte Methoden den klassischen in puncto Effizienz überlegen sind.
«Das Wissen eignen sich Lernende bereits im Vorfeld an. Im Präsenzunterricht können sich Dozierende dann vermehrt auf den direkten, persönlichen Austausch konzentrieren.» Die Rolle des Lehrers als reiner Wissensvermittler habe somit ausgedient, ist er überzeugt. «Dozenten, die primär Wissen vortragen, müssen sich mit ihrem Rollenverständnis auseinandersetzen, denn tatsächlich werden Lehrer immer mehr Coaches, die Lernende bei ihrer Weiterentwicklung
unterstützen.»

Ein Umdenken ist notwendig

Die neue Rolle als Coach stellt bisherige Lehrmethoden in Frage und verändert die Grundlagen des Lehrberufs. Dozierende und Lehrpersonen müssen neu lernen, wie sie was vermitteln. Der eigentliche Wissenstransfer, die Überprüfung der Lernfortschritte und teilweise sogar die Interaktion mit den Studierenden geschehen immer mehr online. Im Gegenzug dient die Präsenzveranstaltung verstärkt dem Diskurs, der Anwendung von Inhalten und dem Klären von offenen Fragen. Digitales Lernen erfordert somit ein grosses Umdenken, was nicht für alle einfach ist. Letzten Endes verspricht es aber effiziente Lernerfolge und bietet Unternehmen die Möglichkeit, Weiterbildungen flexibel anzubieten und beliebig oft zu wiederholen. Die neu gewonnene Flexibilität darf aber keinesfalls missbraucht werden. Es soll nicht passieren, dass Mitarbeitende ihre Weiterbildung dank E-Learning nur noch ausserhalb der Arbeitszeit, in den Pausen, am Feierabend oder am Wochenende machen. E-Learning braucht – wie jede Form des Lernens – Zeit. Und diese sollte weiterhin vom Arbeitgeber anerkannt werden.

Neuer Weiterbildungs-Master an der FFHS
In diesem neuen Weiterbildungs-Master der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) lernen Studierende
das erfolgreiche Konzipieren, Realisieren, Durchführen und Managen von digitalen Lernangeboten. 90 Prozent des MAS finden online statt, ergänzt von On- und Offline-Workshops. Damit wird digitales Lernen und Lehren durch Blended Learning hautnah erlebbar.