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Rechtliches Know-how im Unternehmen sichern

Veröffentlicht am 16.10.2017
Rechtliches Know-how im Unternehmen sichern
Unternehmen und Verwaltungen sind zunehmend mit rechtlichen Fragestellungen konfrontiert. Über eigene Rechtsdienste verfügen wenige Institutionen, obwohl das Bedürfnis nach internem juristischem Fachwissen zunimmt. Wie stellt z. B. eine Gemeindeverwaltung die professionelle Bearbeitung von Einsprachen bei Bauprojekten sicher? Wird ein «Fall» intern analysiert und entschieden – oder wird alles einem externen Juristen übergeben? Eine Arbeitsaufteilung zwischen rechtlich ausgebildetem Personal und externen Juristen könnte beide Seiten wirksam entlasten.
von Ruedi Patt

Vor allem sind es die (fusionierten) Gemeinden, welche sich im Vergleich zu früher mit einer sich häufenden Anzahl rechtlicher Fragestellungen auseinandersetzen müssen. Dieser Trend ist nicht nur den Fusionen zuzuschreiben, sondern auch einem gesellschaftlichen Wandel. Wo früher noch ein Gespräch am Stammtisch, auf dem Dorfplatz oder im Verein die Lösung herbeiführte, ist heute die Hemmschwelle, zu juristischen Mittel zu greifen, kaum mehr vorhanden. Insgesamt zeigt sich die Entwicklung, dass Entscheide oder Anordnungen kritischer hinterfragt werden. Juristische Massnahmen werden zum alltäglichen Werkzeug, um Interessen und Anliegen Gehör zu verschaffen. Dies führt dazu, dass Unternehmen und Verwaltungen ihre Absichten vermehrt juristisch prüfen und sich absichern, bevor sie Massnahmen umsetzen.
 
Bedarf nach internen Fachkräften
Bei rechtlichen Fragestellungen wendet man sich üblicherweise an einen externen Juristen und versucht die betriebliche Fragestellung mit dem juristischen Know-how in Einklang zu bringen. Das kann zeit- und kostenintensiv sein. Oftmals wendet man sich erst dann an einen Juristen, wenn es brenzlig wird. Schliesslich verfügt nicht jedes Unternehmen oder jede Verwaltung über interne Rechtsabteilungen, dies schon aus Kostengründen. Es stellt sich daher die Frage, wie eine professionelle Schnittstelle zu externen Juristen sichergestellt werden kann. Intern ist das branchenspezifische Wissen und die betriebliche Erfahrung vorhanden, extern bieten Anwaltskanzleien das juristische Fachwissen. Was intern fehlt, sind erfahrene Berufsleute mit einem fundierten rechtlichen Wissen. Verfügt eine Organisation über Mitarbeitende mit juristischem Wissen, ist sie in der Lage, rechtliche Fragestellungen ganzheitlich zu betrachten. Komplexe Fälle können frühzeitig bearbeitet werden und eine professionelle Schnittstelle zu Juristen und Anwälten wird sichergestellt.
 
Kompetenzlücken schliessen – wie?

Nebst dem «klassischen» universitären Studium zum Juristen werden auch auf Hochschulstufe Bachelor- und Master-abschlüsse in Recht angeboten. Auch die Höhere Berufsbildung ermöglicht mit dem Bildungsgang HF Rechtsassistenz eine fundierte Weiterbildung im Bereich Recht. Dieser richtet sich an Mitarbeitende, die in führenden oder operativen Funktionen in einem Unternehmen oder in der Verwaltung tätig sind. Wichtig ist die Bereitschaft, ein praxisorientiertes Verständnis im Zivilrecht, Strafrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht, im Staats- und Verwaltungsrecht sowie im Prozessrecht zu erwerben.
 
Ruedi Patt ist Dozent an der HWSGR in Chur und berät Weiterbildungs-interessierte zum Thema persönliche und berufliche Laufbahnplanung sowie Weiterbildung.
 
HWSGR – neuer Bildungsgang
An der HWSGR unterrichten führungserfahrene Berufsleute und Unternehmer in kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Lehrgängen. Die HWSGR plant auf 2018 einen neuen Bildungsgang im Bereich Recht. Für Interessierte findet am 30. Oktober um 19 Uhr ein Informationsabend statt.
Höhere Wirtschaftsschule Graubünden
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Telefon 081 258 40 00

Bildlegende: Ist immer mehr gefragt: Rechtliches Know-how.                     Bild Tarudeone/Pixelio.de