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Mehr Zeit für Verschnaufpausen

Veröffentlicht am 05.10.2015
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Das Tempo ist enorm und die Flut an täglichen Informationen kaum mehr zu bewältigen. Nicht alle können dieses Tempo durchhalten. Wer allerdings eigene Grenzen akzeptiert und sich genügend Freiraum verschafft, kann unnötigen Stress vermeiden und sich vor Über- oder auch Unterforderung – und damit vor psychischen Problemen wie Depressionen – schützen.
von Monika Losa
 
Die Entwicklung unserer Leistungsgesellschaft darf getrost hin und wieder hinterfragt werden. Wenn sich sinnlose Hast und Hektik in alle Lebensbereiche schleichen und der Atem kaum mehr ausreicht, um allen Erwartungen gerecht zu werden, dann ist die Erschöpfung meist nicht mehr weit. Dieser Eigendynamik entgegensteuern kann nur, wer sich bewusst Zeit nimmt zu hinterfragen, ob es denn immer mehr, immer schneller oder immer höher sein muss.
 
Ist Zeit gleich Geld?
Unter dem Gesichtspunkt moderner Firmenstrategien, Umsatz steigern – Leistung erhöhen – Gewinn optimieren, haben sich viele Arbeitsplätze verändert. Ins Stellenprofil passen effiziente, zielstrebige Persönlichkeiten mit genügend Selbstbewusstsein und einer guten Note auf dem Papier. Ab und zu täuschen solche Eigenschaften dennoch über ein fundiertes Fachwissen, exakte Arbeitsweise und einen gesunden Menschenverstand hinweg. Globaler, geschwinder, analytischer und theoretischer geht nämlich nicht zwingend mit mehr Effizienz einher. Spätestens, wenn endlose Meetings die effektive Arbeitszeit auffressen oder kaum fertig erstellte Arbeitspapiere zur Makulatur werden, stellt sich die Frage, ob konventionelle Konzepte der ruhigen, besonnenen und weitsichtigen Arbeitsweise wirklich nichts mehr taugen. Ist es tatsächlich nutzbringend, wenn einerseits mit vermeintlich optimierten Arbeits- und Organisationsabläufen Kosten eingespart werden sollen, andererseits jedoch unzufriedene Mitarbeiter überfordert sind und ineffizient arbeiten? Fakt ist, dass Über-, aber auch Unterforderung sowie mangelnde Anerkennung am Arbeitsplatz Stress verursachen. Psychische Erkrankungen und Depressionen sind nicht selten die negativen Folgen – sowohl für den Mitarbeiter selbst, aber auch für das Unternehmen.
 
Freizeit zur Entschleunigung nutzen

Nicht erst dann, wenn der Körper Signale von Erschöpfung aussendet, sollte man auf genügend Entspannung und Ablenkung achten. Dies mag in der Befangenheit von steigenden Pendenzenbergen auf dem Bürotisch einfacher tönen, als es ist. Doch wer den Mut hat loszulassen und seine Prioritäten regelmässig überdenkt und anpasst, wird positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit erfahren. Freiräume und Atempausen wirken befreiend und helfen, den Fokus von sich weg auf Mitmenschen und die Natur zu verlagern.
Der Erholung dienen glückliche Stunden aller Art. So auch die KMU-Frauensoiree von Ende Oktober. Im feierlichen Rahmen – zu 20 Jahren KMU-Frauentagung Graubünden – treffen sich Gewerblerinnen, Unternehmerinnen und engagierte Frauen aus dem ganzen Kanton, um alte und neue Bekanntschaften zu pflegen. Der Abend bietet aktiven Frauen eine willkommene Plattform, um einige stimmungsvolle Stunden ohne Zwänge und Verpflichtungen zu erleben. Denn wie üblich, wenn fröhliche Damen in guter Gesellschaft sind, steht nicht das Geld, sondern vielmehr die kostbare Zeit im Mittelpunkt.
 
Über die Autorin: Monika Losa ist beim Bündner Gewerbeverband verantwortlich für Weiterbildungen, die KMU-Frauen GR und das Magazin «Bündner Gewerbe».
 
Bildlegende: Gewerblerinnen und Unternehmerinnen treffen sich, um die Zeit positiv zu nutzen.