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«Mach das KV – damit vergibst du dir nichts!»

Veröffentlicht am 24.10.2017
«Mach das KV – damit vergibst du dir nichts!»
Das ist tatsächlich so: Wer eine kaufmännische Grundbildung absolviert, kann auf eine riesige Palette mit vielen verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten blicken. Nur mit dem Blick allein ist es aber noch nicht getan. Die Anforderungen an Kaufleute sind hoch, und für eine anspruchsvolle Tätigkeit genügt der KV-Berufsabschluss allein nicht mehr. Gefragt sind zielorientierte Entscheidungen.
von Regula Luginbühl

Das KV ist bei Jugendlichen nach wie vor der meistgewählte Beruf. Auch Selina entschied sich dafür und absolvierte ihre Berufslehre in einem Schulsekretariat. Nach Abschluss übernahm sie eine Stelle in der Administration einer Gemeindeverwaltung. Sie will jedoch zukünftig mehr Verantwortung übernehmen. Das heisst im kaufmännischen Berufsfeld meist: Bereit sein, sich weiterzubilden.

Berufliche Ziele definieren
Bei der Suche zur richtigen Weiterbildung lässt sich Selina nicht nur von der Frage leiten, welche Weiterbildung ihr Spass machen würde. Vielmehr steht bei ihren Überlegungen das «Wozu?» im Zentrum: Was heisst für mich konkret, mehr Verantwortung zu übernehmen? Wie soll sich mein Leben nach erfolgter Weiterbildung verändern? Wie werde ich dann arbeiten, mich verhalten, denken und fühlen? Wie wird mein Selbstbild sein?
Welche Zukunftsperspektiven eröffne ich mir mit der Weiterbildung? Ist dieser Mehrwert auf dem Arbeitsmarkt gefragt? Ist er allenfalls sogar bei meinem jetzigen Arbeitgeber gefragt?
Was kann und will ich an Geld und Zeit in eine Weiterbildung investieren? Erhalte ich allenfalls Unterstützung durch den Arbeitgeber, von der Familie, von Freunden?

Weiterbildungen kombinieren
Selina kann sich in typisch kaufmännischen Disziplinen weiterentwickeln oder sie kann eine Weiterbildung mit anderen Disziplinen kombinieren. Da es ihr sehr gefallen hat, den Lernenden ihr kaufmännisches Wissen weiterzugeben, wäre der eidgenössisch anerkannte Kurs zur Berufsbildnerin ein erster Schritt zu einem neuen Verantwortungsbereich.

Offene Türen für höhere Berufsbildung
Auch auf der Ebene der höheren Berufsbildung stehen Selina Tür und Tor offen. Mit dem eidgenössischen Fachausweis Fachfrau öffentliche Verwaltung ist sie in der Lage, anspruchsvolle Aufgaben bei Behörden und Ämtern anzunehmen und auch Ansprechperson für die Bevölkerung zu sein.

Der Weg zur Hochschule
Selina kann auch in einem Jahr Vollzeit oder in zwei Jahren berufsbegleitend die Berufsmaturität (BM) nachholen. Gerade bei Kaufleuten ist der Anteil der BM-Absolventen und -Absolventinnen hoch. Mit diesem Ausweis eröffnet sie sich den Zugang zu einer Fachhochschule, wo sie zum Beispiel einen Bachelor in Betriebsökonomie (BSc) erlangen kann.

Kaufleute braucht es überall
In fast jedem Betrieb fallen administrative Aufgaben an, und es hat kaufmännische Fachleute im Rechnungswesen, im Bereich Human Ressource (HR) oder in der Informatik. Banken, Versicherungen, Treuhand, Handel, Verkauf, Logistik, Marketing, öffentliche Verwaltung, Journalismus und Tourismus sind weitere typische Arbeitsbereiche. Und nicht zuletzt dank der Vielfalt von Weiterbildungsmöglichkeiten sind Kaufleute auf allen Hierarchiestufen vertreten.
 
Regula Luginbühl ist Projektleiterin/Redaktorin beim Schweizerischen Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB) sowie Berufsbildnerin kaufmännische Grundbildung. www.sdbb.ch
 
Bildlegende: Maurice Grünig, Zürich
 
 KV – was nun?
Das Buch «KV – was nun?» gibt einen Einblick in die vielen kaufmännischen Aus- und Weiterbildungen und bildet so eine wichtige Grundlage für die Laufbahnplanung. Mit der Beschreibung von 150 Lehrgängen werden Kaufleute motiviert, zielorientiert Weiter-bildungsentscheide zu treffen. Das Buch ist nach Arbeitsbereichen mit einem jeweiligen Einleitungs-text gegliedert. Es steht in den Berufsinformationszentren (BIZ) zur Verfügung und kann im Webshop des SDBB bestellt werden. Siehe www.shop.sdbb.ch.