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Die Generation 50 plus auf dem Arbeitsmarkt

Veröffentlicht am 01.06.2015
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Die älteren Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt sind vermehrt unter Druck, obwohl sie viel Erfahrung und Know-how anzubieten haben. Im Falle eines Jobverlusts drängt sich deshalb eine Standortbestimmung auf, um die weitere berufliche Zukunft planen zu können. Dabei kommt u. a. dem Bewerbungsdossier eine grosse Bedeutung zu.
von Jasmin Kohler
 
Mit 50 plus die Arbeitsstelle zu verlieren, ist für die meisten Betroffenen ein harter und teilweise unverständlicher Schlag. Fragen tauchen auf wie: Nimmt mich denn noch jemand in diesem Alter? Welche Fähigkeiten bringe ich für einen neuen Arbeitgeber mit? Welches Gehalt kann ich noch fordern? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen die Stellensuchenden 50 plus weit mehr als andere Stellensuchende. Existenzielle Ängste, mangelndes Selbstbewusstsein und wenig Selbstvertrauen, keine oder fehlende Weiterbildungen können eine erneute Stellensuche negativ beeinflussen – oder sehr stark lähmen.
 
Jobverlust trotz vieler Kompetenzen
Die Problematik als 50 plus seinen Job zu verlieren, wird auf dem Arbeitsmarkt vermehrt diskutiert. Die sogenannten «Bestager», oder auch «Gold Ager», sind auf dem Arbeitsmarkt stark unter Druck. Und das, obwohl sie meist auf grosse Berufserfahrung zurückblicken können und oft auch viel Fach- und Sozialkompetenzen vorweisen können.
 
Professionelle Bewerbungsunterlagen
Die Chance, aus der Arbeitslosigkeit einen Job mit demselben Lohnniveau in einer gleichen oder zumindest ähnlichen Position zu finden, erweist sich oft als schwierig. Wichtig ist es, sich konkrete Gedanken darüber zu machen, welche Stelle man in der aktuellen Situation trotzdem annehmen soll – um trotzdem Augen und Ohren für den Traumjob oder Weiterbildungen offen zu halten. Wenn man bedenkt, dass auch mit 50 plus noch über zehn Jahre gearbeitet werden kann, ist es auch ratsam, sich Gedanken über Weiterbildungen zu machen.
Sehr wichtig für die Stellensuche und für ein allgemein gutes Wohlbefinden ist es, Tagesstrukturen mit Wochen- bzw. Tageszielen beizubehalten und aktiv Stellensuche zu betreiben. Man muss sich bewusst sein, dass beim Personaler die Entscheidung innerhalb von Sekunden getroffen wird: Stapel A oder B. Deshalb müssen die Bewerbungsunterlagen unbedingt professionell vorbereitet sein. Dabei ist auf folgende Punkte zu achten: sauberes, übersichtliches und seriöses Gesamterscheinungsbild des Dossiers, gutes Foto, strukturierter, tabellenartiger Lebenslauf. Ebenso müssen Arbeitszeugnisse und erworbene Zertifikaten beigelegt werden. Bei Versand mit Mail unbedingt nur PDF-Dokumente versenden.
 
Bewerbungsgespräch trainieren
Laufbahnberater, Coaches oder andere Fachpersonen helfen, Bewerbungsunterlagen à jour zu bringen und der gängigen Form anzupassen.
Auch andere Themen wie Arbeitsmarkt, Interview, neue Wege bei der Stellensuche usw. können in einem Beratungsgespräch diskutiert werden. Ebenso können Bewerbungsgespräche vorbereitet und trainiert  werden. Überlegenswert ist es ebenfalls, welche Unternehmen interessiert sein könnten und wo Know-how und Erfahrung von älteren Semestern noch geschätzt wird? Wenn keine Stelle ausgeschrieben ist, ist eine Initiativbewerbung möglich. Wer sofort verfügbar ist, ist im Vorteil.
 
Positiv und authentisch sein
Weiter im Vorteil ist, wer optimistisch, motiviert, positiv – und vor allem authentisch bleibt. Der Blick soll nach vorne gerichtet sein. Ganz nach dem Leitsatz: «Das Setzen der Segel, nicht die Richtung des Windes bestimmt, welchen Weg wir einschlagen».
 
Über die Autorin: Jasmin Kohler ist HR-Fachfrau mit eidg. FA und Inhaberin von Personal Inspirit in Bad Ragaz. Telefon +41 81 558 80 05, info@personal-inspirit.ch

 
Bildlegende: Ein seriöses Dossier als Grundlage für eine erfolgreiche Bewerbung.            Bild Marco Hartmann
 

Tipps und Tricks für die Bewerbung
Bilanz ziehen, nach vorne schauen
Gelegentlich auch einen tieferen Lohn akzeptieren
Innovativ und kreativ sein –querdenken ist erlaubt
Arbeitsunterlagen aktualisieren
Begleitung während der Bewerbungszeit in Anspruch nehmen
Sich mit den eigenen Skills auseinandersetzen
Den gesamten Bekanntenkreis über die eigene Stellensuche informieren